TEAM-D holt alle EM-Titel – Großes Dankeschön an den Schweizer Radsportverband

Junioren-Europameisterschaft im Hallenradsport am 19. + 20. Mai 2023 in Wallisellen (Schweiz)

Ergebnisse: Resultate – Swiss Indoor- & Unicycling (swiss-iuc.ch)

Hallenradsport / Wallisellen/ Schweiz (WS) wie im Vorjahr kann Team Deutschland, bestehend aus den beiden Radsportverbänden Bund Deutscher Radfahrer und RKB-Solidarität bei der UEC-U19-Hallenrad-Europameisterschaft erneut eine makellose EM-Bilanz aufweisen.  6 x EM-Gold und 2 x EM-Silber. Damit räumte Deutschland alles ab.  Zuerst sicherten sich Simon Riedinger/Jonas Mächtig (Ilsfeld) erneut den EM-Titel. Danach holte der Deutschland-Vierer des RMSV Aach mit Yannick Gaißer, Jone Burow, Lena Andorinha und Rebecca Grote den EM-Titel in dieser Disziplin. Am Samstagmorgen wiederholten Eva und Lena Streit (Orsingen) ihren Vorjahressieg im 2er der Juniorinnen. Es folgte der erwartete Doppelsieg im 1er Junioren durch Daniel Stark (Bernlohe) und Linus Weber (Kirchdorf), bevor in einem so nicht erwarteten „Herzschlag“-Krimi Hannah Reichle (Bad Schussenried) und Mina Heinritzi (Bruckmühl) die EM-Krone aufsetzten konnte. Zum Schluss der EM durften Luis Müller / Loris Ferrari (Gärtringen), nachdem sie im Radball-Endspiel Österreich mit 5:1 besiegen konnten, erneute das EM-Trikot und EM-Gold in Empfang nehmen. Somit kehren alle Sportler/Innen mi einer Medaille im Gepäck in die Heimat zurück- „Erstmal gilt der Dank dem Schweizer Radsportverband, der vor wenigen Wochen kurzfristig diese EM übernommen hatten und es unseren Junior/Innen erst ermöglichte diese Erfolge einzufahren“, so Kunstrad-Junioren-Nationaltrainer Marcel Jüngling. „Dass es im 1er der Juniorinnen so knapp werden würde, das hatten wir so nicht erwartet.“ Am Rande der EM war aber auch Kritik von den anderen Nationen zu hören, dass Deutschland, als die erfolgreichste Hallenradsport-Nationen seit Jahren, seit 2015 keine Junioren-EM mehr ausgerichtet hat und es dafür wieder einmal Zeit wäre, dass eine Junioren-EM in Deutschland stattfindet.

Deutschland startete im Kunstrad gleich mit einer Gold-Medaille im 2er der offenen Klasse durch Jonas Mächtig/Simon Riedinger (Ilsfeld) in die EM. Die beiden fuhren konzentriert und spulten Übung für Übung sowohl auf 2 als auch auf einem Rad runter. Mit 136,66 Punkten holten sie nach 2022 ihr zweites EM-Trikot vor dem Schweizer Paar Silas Göbelbecker /Tim Eichler, das vor heimischem Publikum mit 79,75 Punkten EM-Silber holte vor Vojtech Blazek/Pavel Sin (Tschechien) die für 63,27 Bronze erhielten.

Das nächste EM-Gold sicherte sich der Deutschland Vierer vom RMSV Aach. Yannick Gaißer, Jone Burow, Lena Andorinha und Rebecca Grote wirken in der 1. Minute ihrer Kür beim EM-Debüt sichtlich nervös, denn die Wechselrunden liefen nicht so wie im Training. Danach lief es deutlich ruhiger und so holten die vier mit einer souveränen Leistung von 190,02 vor der Schweiz (96,57) und Frankreich (62,12) den EM-Titel. Für den RMSV Aach war dies der insgesamt 16. EM-Titel in der Vereinsgeschichte und erstmals gewannen zwei Jungs den EM-Titel in dieser Disziplin, seit der 4er EM-Disziplin ist.

Der 2. EM-Tag begann, wie er aufgehört hatte. Mit EM-Gold im 2er der Juniorinnen durch Eva und Lena Streit (Orsingen). Die beiden Titelverteidigerinnen fuhren starke 124,84 Punkte raus. Das waren 15 Punkte mehr als bei ihrem Vorjahressieg 2022 in Schaffhausen. Silber sicherte ich mit 79,9Saskia Seitz/Vivienne Kümin (Schweiz) vor Julie Tumova/Hanna Cikankova (Tschechien/60,05).

Alter und neuer U19-Europameister ist Daniel Stark (Bernlohe). Gegenüber der U19-DM zeigte es sich deutlich stärker und so war Stark, trotz eines Absteigers beim Reitsitzsteiger ein Bein rückwärts, am Ende der Stärkste. Mit 184,8 Punkten gewann er erneut den EM-Titel und damit auch sein zweites EM-Trikot. Auch der Deutsche Meister Linus Weber (Kirchdorf), der mit rund 7 Punkte weniger an Schwierigkeit an den Start ging, musste nach gestandenem Maute-Sprung kurz vom Rad. Den Rest fuhr er wie gewohnt ruhig und konzentriert zu Ende. 181,85 Punkte, damit nach 2022 erneut Vize-Europameister. Bronze sicherte sich unter großem Beifall der vielen Schweizer Zuschauer Silas Göbelböcker mit 105,74.

Die Juniorinnen im 1er Kunstrad machten es bis zur letzten Starterin spannend. Eigentlich hatten die beiden deutschen Mädels mehr Schwierigkeit als der Rest aufgestellt. Nervös der Start als letzte Sportlerin von Hannah Reichle (Bad Schussenried). Beim Drehsprung hatte sie Bodenkontakt und bei einigen Kürelemente danach mussten sie arg kämpfen. Bei der Schlussübung halfen auch die Zuschauerrufe „Fahr“ nichts. Erneut musste sie vom Kunstrad. Die Wiederholung passte nicht mehr in die Zeit. Bange Sekunden verbrachte sie auf der Fläche, bis das Ergebnis feststand. 153,82 Punkte, damit endlich das ersehnte EM-Gold, nachdem sie 2021 und 2022 jeweils mit EM-Silber nach Hause fuhr. Auch für Mina Heinritzi (Bruckmühl) wurde es am Ende knapp, denn auch sie hatte einen Absteiger zu verzeichnen. 148,65, damit lag sie in der Endabrechnung knapp vor der stark fahrenden Mirina Hotz (Schweiz/147,85) und durfte bei ihrer EM-Premiere gleich EM-Silber empfangen.

Radball

Das Radball-Duo Luis Müller / Loris Ferrari (Gärtringen) startete mit einem 10:0 gegen Frankreich ins EM-Turnier. Gegen Österreich taten sich die beiden deutlich schwerer. Zwei Tore aus Eckbällen führen schlussendlich zu einem 2:0-Sieg gegen das Austria Duo. Nach der Eröffnungs-Zeremonie folgte ein 7:1 gegen Belgien. Und im letzten Freitagspiel gewann das Gärtringer Duo gegen die gastgebende Schweiz mit 5:1. Ein spannendes Match war das Spiel im frühen Samstag gegen die starken Tschechen. Nachdem es zur Halbzeit noch 4:3 stand, erzielten Loris und Luis in der 2. Halbzeit 2 weitere Tore und gewannen mit 6:3. Damit wurde Deutschland Vorrundensieger vor Tschechien, Österreich und der Schweiz. Das 1. Halb-Finale war schon in der 1. Halbzeit zu Gunsten von Deutschland entschieden. Mit 7:0 gingen Loris und Luis gegen das Schweizer Duo Müller/Fankhauser. Am Ende stand ein klares 10:1 und damit der erhoffte Final-Einzug an der Anzeige. Im 2. Halbfinal stand es zwischen Tschechien und Österreich nach 2 x 7 Minuten 2:2. Im 4-Meter-Schießen wurde der weitere Final-Teilnehmer ermittelt. Österreich siegte am Ende mit 5:4. Im kleinen Finale um Bronze konnte sich Tschechien mit 3:2 gegenüber der Schweiz dursetzten. Es war eine enge Kiste. Trotz lautstarker Unterstützung der Schweizer Fans reichte es nicht zur Medaille. Und im Finale, da waren Loris und Luis wiederum eine Klasse für sich. Sie beherrschten das gesamte Spiel und holten nach 2022 nach einem 5:1 Sieg erneut Gold für Deutschland.

Medaillenspiegel der Junioren-EM 2023 in Wallisellen/Schweiz

 

Gold      Silber    Bronze

Deutschland                                                              6            2            0

Schweiz                                                                                     3            2

Österreich                                                                                1

Tschechien                                                                                             3

Frankreich                                                                                              1

 

 

Bild mit freundlicher Genehmigung von Wilfried Schwarz | das Randsport-Magazin
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