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Sie reisen nach Glasgow
Die Würfel sind gefallen: Nach den Deutschen Meisterschaften der Hallenradsportler in Nufringen stehen die WM-Teilnehmer für die Titelkämpfe in Glasgow fest. Mit insgesamt 20 Athletinnen und Athleten fliegt der BDR nach Schottland. Erstmals mit dabei: Ein Team im Radball der Frauen.
Die WM-Ticket-Vergabe war wieder einmal hart umkämpft, denn der BDR hat in allen Bereichen des Hallenradsports eine Vielzahl von Weltklasse-Athleten die fast alle einen Startplatz verdient hätten. Aber die Teilnehmerzahl ist begrenzt, und so wurden die Tickets nach einem harten aber fairen Punktesystem vergeben.
„Die knappen Entscheidungen zeigen, wie groß die Dichte im deutschen Hallenradsport ist,“ sagt Bundestrainer Dieter Maute. So habe es im Zweier-Kunstfahren der offenen Klasse, einen „offenen Schlagabtausch“ zugunsten von Nico Rödiger und Lea Styber (RSV Langenselbold) gegeben.
Besonders nervenaufreibend sei auch die Entscheidung im Einer der Männer gefallen. Während Weltmeister Lukas Kohl schon nach den German Mastes sein Ticket sicher in der Tasche hatte, kämpften Vize-Weltmeister Marcel Jüngling und Philipp-Thies Rapp und das zweite. „Dabei musste Rapp nach Jüngling auf die Fläche, was an die Nerven ging,“ so Bundestrainer Maute. Am Ende setzte sich der Tailfinger Rapp knapp gegen Jüngling durch, der jetzt zu Hause bleiben muss.
Auch die Weltmeisterin im Einer der Frauen, Jana Pfann, wird nicht nach Glasgow reisen. Anders als in den meisten Disziplinen im Radsport ist der Titelverteidiger im Kunstradfahren nicht gesetzt.
Die Erwartungen an das deutsche Team sind hoch. „Wir treten in allen Disziplinen als Favoriten an.” Aber ein Selbstläufer ist diese WM nicht. „Wir haben wenigstens in drei Disziplinen ernsthafte Konkurrenz,“ sagt Maute, nennt den Vierer, der sich gegen die starke Schweiz wehren muss, aber auch das Zweier-Kunstfahren der Frauen. „Die Titelverteidiger Marquardt/Vordermeier haben bei der DM als Dritte mit 120 Punkten noch Luft nach oben,“ findet Maute.
Und selbst im Einer der Männer, wo alles andere als eine erfolgreiche Titelverteidigung von Lukas Kohl eine Überraschung wäre, gibt es harte Konkurrenz. „Der Spanier Emilio Arellano kann auch über 200 Punkte fahren.“
Kommendes Wochenende trifft sich der Nationalkader in Albstadt zum letzten WM-Vorbereitungslehrgang. Am 9. August geht es nach Glasgow, wo die Finalkämpfe für den 12. und 13. August in der Emirates Arena vorgesehen sind.
Dort finden auch die Wettkämpfe der Radballer statt, für die sich diesmal das Duo aus Obernfeld, Andre und Raphael Kopp, qualifiziert haben. Im letzten Jahr gewannen die Mladys aus Stein die Silbermedaille. Zum ersten Mal wird es auch eine WM-Entscheidung im Radball der Frauen geben.
Das WM-Team von Glasgow. Foto: Schwarz
Die WM-Teilnehmer 2023
1er Kunstfahren Männer
Lukas Kohl (RMSV Kirchehrenbach)
Philipp-Thies Rapp (RSV Tailfingen)
1er Kunstfahren Frauen
Ramona Dandl (RKB Soli Bruckmühl)
Lara Füller (RKV Poppenweiler)
2er Kunstfahren offene Klasse
Serafin Schefold (RV Öhringen)
Max Hanselmann (RV Öhringen)
Nico Rödiger (RSV Langenselbold)
Lea Styber (RSV Langenselbold)
2er Kunstfahren Frauen
Selina Marquardt (SG Oberjesingen/Stuttgart)
Helen Vordermeier (SG Oberjesingen/Stuttgart)
Jessie Hasmüller (RKV Denkendorf)
Annice Niedermayer (RKV Denkendorf)
4er Kunstfahren offene Klasse
Milena Schwarz (RV Mainz-Ebersheim)
Tijem Karatas (RV Mainz-Ebersheim)
Annika Rosenbach (RV Mainz-Ebersheim)
Stella Rosenbach (RV Mainz-Ebersheim)
Radball Männer
André Kopp (RV Obernfeld)
Raphael Kopp (RV Obernfeld)
2er Radball Frauen
Nadine Weber (RVW Merklingen)
Claire Feyler (RVW Merklingen)
Bild: (c) Wilfried Schwarz