Spannende Atmosphäre beim GM-Finale in Gäufelden – WM-Mannschaft für Bremen bekommt ein Gesicht

Bericht 3. German-Masters (5. + 6. WM-Qualifikation) im Kunstradsport am 21.09.2024 in Gäufelden-Nebringen (Baden-Württemberg)

Die Hallenrad-Mannschaft für die Heim-WM in Bremen bekommt ein Gesicht

Die verbleibenden WM-Tickets werden bei der DM in Sulzbach am Main (28./29.09.2024) vergeben.

Kunstradsport (WS) Knapp vier Wochen vor der «Heim-Hallenrad-WM» in der VOB-Arena von Bremen (25.-27.10.2024) nimmt die Mannschaft des Bund Deutscher Radfahrer/RK Solidarität langsam Konturen an. In Gäufelden-Nebringen haben die Zuschauer sehr gute Leistungen und ein spannendes Finale gesehen. So fuhren bei den Männern alle Finalisten Punktzahlen über 200 raus und bei den Frauen lagen zwischen Platz 1 und 3 gerade mal 1,53 Punkte. Für beste Bedingung hatte der RSV Öschelbronn gesorgt. Der RSV-Vorsitzende Thomas Köcher. « Wir werden am 15.11.2025 in dieser Halle das UCI-Kunstrad-Weltcup-Finale ausrichten.» Nicht alle konnten an diesem Tag das vorhandenen Leistungspotenzial bzw. Können abrufen und fanden sich in der Zwischenrunde für die Nationalkaderfahrer wieder. Während im 1er Männer die WM-Startplätze vergeben sind, ist bei den Frauen noch alles offen. Drei «Mädels» haben an der DM noch die Chance in Bremen dabei zu sein. Auch in den beiden 2er Disziplinen ist das erste WM-Ticket vergeben. Um das Zweite haben noch zwei Duos die Chance bei der WM dabei zu sein. Die Entscheidung dazu fällt in diesen drei Disziplinen in einer Woche bei Hallenrad-DM in Sulzbach am Main (28./29.09.2024). Im 4er Kunstrad konnte sich erneut das Quartett des RV Mainz Ebersheim mit Milena Schwarz, Stella Rosenbach, Tijem Karatas und Svenja Kraus bereits vorzeitig das WM-Ticket sichern. Lukas Kohl (Kirchehrenbach), Lea-Victoria Styber/Nico Rödiger (Langenselbold) sowie Henny Kirst/Antonia Bärk (Bonn-Duisdorf) gewannen auch in Gäufelden das Finale und krönten sich mit drei Masters-Siegen und der Maximalpunktzahl von 300 Punkten zum GM-Gesamtsieger. Weltmeisterin Ramona Dandl (Bruckmühl) musste an diesem Tag zwar mit Platz 3 zufrieden sein, gewann aber die GM-Gesamtwertung mit 175 Punkten. Gleich zweimal trug sich Lara Füller (Poppenweiler) ganz oben in der Siegerliste ein. Internationales Flair verstreuten bei diesem German-Masters die Teilnehmer aus der Schweiz, Afghanistan, Italien sowie Spanien. Sie nutzten diesen hochkarätigen Wettkampf vor allem als einen der letzten Tests unter Wettkampfbedingungen vor der Hallenrad-WM.

1er

Wer sonst als Weltmeister Lukas Kohl (Kirchehrenbach) stand am Ende ganz oben auf dem Treppchen. Mit 213,35 in der Vorrunde und 215,40 im Finale fügte er zwei weitere Ergebnisse zu seiner 200er-Sammlung hinzu. Zeigte er in der Vorrunde den 8-fachen Drehsprung, so setzte er im Finale noch einen drauf und zeigte diesen im Finale in der 10-fachen Ausführung. «Ich bin im Moment einfach gut drauf», so Kohl «Mir reichen die 5 Minuten, sodass ich den Drehsprung erweitern konnte.» Und dahinter, da fuhr Philipp-Thies Rapp (Tailfingen) fuhr mit 196,3 ins Finale und löste damit das WM-Ticket. Im Finale steigerte er sich auf 206,34. Dritter im Bunde der 200er Kandidaten war Emilio Arellano (Oberjesingen/Spanien). In der Vorrunde reichten 192,02 für den Finaleinzug. Hier steigerte er sich trotz eines kleinen Fehlers auf 202,09. Diese Konstellation deutet auf eine spannende WM hin. Lokalmatador Simon Köcher (Öschelbronn) der aufgrund der Wildcard für den Veranstalter im Finale starten konnte, konnte nicht ganz an seine Leistung vom 2. GM anknüpfen. 182,8 und «nur» 163,89 im Finale, damit festigte er seinen WM-Ersatzplatz. «Ich hatte mir eine Punktzahl über 185 vorgenommen», so Simon. «Aber den sogenannten Heimvorteil gibt es im Kunstradsport nicht.» In der Zwischenwertung der WM-Qualifikation (jeweils unter Berücksichtigung eines Streichresultates) führt Kohl (1.065,44) vor Rapp (1.023,48) und Köcher (907,5).

Alles noch offen ist bei der Vergabe der beiden WM-Tickets im 1er der Frauen. Die Deutsche Meisterin Lara Füller (Poppenweiler) meldete mit 192,54 bzw. 191,24 ihre Ambitionen auf ihre erneute WM-Teilnahme an und war an diesem Tag nicht zu schlagen. Veronika Koch (Hausham) 187,85 und mit neuer Bestleistung von 190,55 im Finale fuhr überraschend auf Platz 2. Weltmeisterin Ramona Dandl (Bruckmühl) musste in der Vorrunde den Sattellenkerhandstand abbrechen. 182,99 reichten gerade noch für die Finalteilnahme. Sie steigerte sich hier auf 189,71 und mit sich ihr knapp geschlagen geben. «Das war ein Finale auf höchstem Niveau» so ein Zuschauer. «Klasse, was die Mädels gezeigt haben.» Europameisterin Jana Pfann (Bruckmühl) versemmelte in der Vorrunde den Drehsprung, was 14 Punkte kostete. Mit 179,56 musste sie in die Zwischenrunde. Mit 184,5 gewann sie diese, jedoch verlor damit ihre bisherige WM-Führung. In der WM-Zwischenwertung Füller (942,86) vor Dandl (934,55), Pfann (933,20) und Koch (922,29). Der Show-Down um die beiden WM-Tickets wird in der Vorrunde an der Hallenrad-DM fortgesetzt.

 

2er

Gleich zweimal hatten Henny Kirst/Antonia Bärk (Bonn-Duisdorf) an diesem Tag die Nase vorn. Mit 124,27 sicherten sie sich vorzeitige das WM-Ticket und mit139,22 im Finale konnten sie sich nochmals kräftig steigern. Dahinter folgten Annice Niedermayer/Jessie Hasmüller (Denkendorf/Magstadt/ die auf Platz 3 mit 110,08 Im Finale lief es etwas besser. 118,52, damit Platz 2. Anja Seipp/Hannah Auth (Langenselbold/Weiterode) fuhren sich mit neuer Bestleistung von 123,83 in Finale. Bis zur letzten Übung lagen sie auf Kurs Final-Platz 2. Ein Patzer bei der  Lenkerstanddrehung verhinderte eine besser Punktzahl 116,85, damit Platz 3 für die Newcomer des Jahres. Kim-Leah Schlüter/Nele Jodeleit (Knetterheide) verpassten knapp die Finalteilnahme. 104,49, damit das Streichresultat eingefahren. In der Zwischenrunde lief es besser. 124,10, damit haben sie die Hoffnung auf ihre erste WM-Teilnahme aufrechterhalten. WM-Zwischenwertung: Kirst/Bärk (697,44), Schlüter/Jodeleit (625,33) und Niedermayer/Hasmüller (604,53).

Auch in der offenen Klasse dominierte das favorisierte Paar. Lea-Victoria Styber/Nico Rödiger (Langenselbold). 158,64 und 152,53, damit liesen sie der Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance. Stark waren dieses Mal die Gebrüder Stark (Bernlohe). Alexander und Daniel meldeten sich mit 130,07 und 132,09 als mögliches zweites WM-Paar zurück. Auch Alexander Brandl/Andreas Steger (Schleissheim) zeigten 137,19 und 132,09 sowie Platz 3 gegenüber dem bisherigen Masters recht deutlich. Leidtragende waren Niclas Kreuzmann/Celine Stapf (Soden), die mit 130,0 um 0,07 an der Finalteilnahme vorbeifuhren. Da die Weltcup-Führenden nicht im Kader sind, durften sie auch nicht in der Zwischenrunde starten. Somit das erste Streichergebnis, da die 6. Qualifikation «ausgelassen» wurde. Aber sie haben die Hoffnung auf die WM-Teilnahme noch nicht aufgegeben, denn an der DM ist der Sprung in den WM-kader durchaus noch möglich. WM-Zwischenwertung: Styber/Rödiger (784,03), Kreuzmann/Stapf (678,66), Stark-Stark (660,73), Riedinger/Mächtig (492,05), Brandl/Steger (490,49).

4er Kunstrad

Wie erwartet bestimmte das Quartett des RV Mainz-Ebersheim den 4er Wettbewerb. Milena Schwarz, Tijem Karatas, Stella Rosenbach und Svenja Kraus für die verletzte Annika Rosenbach zeigten in beiden Umläufen die beste Kür. Konnten sie sich in der Vorrunde mit 221,41 gerade noch behaupten, steigerten sie sich im Finale auf 234,85.Mit einem lauten «Jaaaa» quittierte RVE-Trainer Oliver Schwarz die Finalleistung seines Vierers. Im Finale tauschten Aach und Wiednitz die Plätze. Mit 220,42 war Aach ins Finale gezogen, während Wiednitz 205,04 fuhr. Wiednitz steigerte sich in der Finalrunde auf 214,31, während Aach nicht mehr an das Vorrundenergebnis anknüpfen konnte, 208,12 bedeutet Platz 3. WM-Zwischenwertung: MZ-Ebersheim (1158,77), Aach (1128,26), Wiednitz (1092,18) und Steinhöring (1025,36).

Ergebnisse: Ergebnisse_German Masters 2024 (hallenradsport-daum.de)

Die German-Masters-Gesamtsieger 2024

(Punkte gibt es hier bei allen drei abendlichen Finalveranstaltungen)

1er Kunstrad

Lukas Kohl (Kirchehrenbach)                                                300 Punkte

Ramona Dandl (Bruckmühl)                                                 175 Punkte

2er Kunstrad

Lea-Victoria Styber/Nico Rödiger (Langenselbold)          300 Punkte

Henny Kirst/Antonia Bärk                                                      300 Punkte

Weitere Platzierungen siehe Ergebnisliste

 

Bild mit freundlicher Genehmigung von Wilfried Schwarz | das Randsport-Magazin
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