Ein typisches Zeichen, das auf die beginnende oder sogar laufende Weltmeisterschaft im Hallenradsport hindeutet, ist die Häufung der Hinweise auf Glatteis in den Verkehsnachrichten. Man kennt es – Blitzeis sei es, was für den einen oder anderen Verkehrsunfall draußen auf der geteerten Straße im großen Kreisverkehr des Berufspendelns verursachen mag. Vielleicht zu schnell gefahren ? Wer weiß. Aber das mag ja im Zeichen der am Horizont gefahrvoll aufziehenden vielfach höheren CO2-Abgabe sich doch bald von selbst erledigen – im verbleibenden Feinstaub entschwunden, sozusagen.
Auf dem kleinen Kreisverkehr hier im Joggele mag dies jedoch nicht die Ursache sein – gar spannend verlief die Entstehung der Resultate, deren ersten vier Positionen mit dem Einzug in das heutige Finale belohnt werden. Gar nicht der altbekannten Punkteverteilung folgend – die durchaus wohlverdient ist und wahrlich auf erbrachte Spitzenleistung aufbaut, verlief der heutige Morgen für die im Line-Up zuletzt startenden Starterinnen und Starter des letzten Qualifikationsblocks durchaus gemischt. Das Blitzeis mag es sicher nicht gewesen sein – hier im Pressezentrum überlegt man noch, woran dies gelegen haben mag – gar bunt sind die Spekulationen und Ideen, die derzeit gehandelt werden: Nach der kreativ-unterwarteten Reihenfolge der Ergebnisse entstehen auch kreativ-spontane Ideen wie “man mag ja nun das Finale vielleicht auch canceln und die Medaillen bereits so verteilen”, so eine der Stimmen aus einem Land der Vorrunden-Siegerin – passen würd’s ja und anders verteilt wär’s auch…
Eines ist jedoch sicher: Italien sichert sich einen Platz im Starterfeld des demnächst folgenden Finales der Einer Damen am heutigen Abend auf einem frisch gewischten Boden. Vielleicht war es in diesem Fall die Sicherheit, die über den – berechtigten und geschätzten – Mut ganz vorne im Spitzenfeld gesiegt hat (man kennt dieses Phänomen vielleicht auch vom großen Kreisverkehr, egal ob mit oder ohne Eis auf der Straße), doch ist die Luft nach oben bekanntlich recht dünn und erfordert Mut, Kraft und Ausdauer, die – bei leichten Hickups in der Kür – doch schnell das hohe Level um einige Punkte nach unten rutschen lässt.
Woran’s gelegen haben mag, können uns nur die Athletinnen selbst beantworten, denn sie waren live dabei und wir alle am Rande der Fahrfläche oder hinter Glas nur Zaungäste – doch eines ist sicher: Die noch mehr Energie abforderne Abfolge von German Masters, Deutsche Meisterschaft und World Cup direkt vor der Weltmeisterschaft verlangt allen Spitzensportlerinnen eine im Vergleich zu den Vorjahren deutlich größere Leistung und Ausdauer ab, die an dieser Stelle vielleicht die kleine Reserve zu Gunsten der Sicherheit auf den höchstplätzen für die nun abgegangenen Punkte schon im Vorfeld aufgezeht hat.
Ein herzlich Willkommen im Finale, Italien ! Wir drücken euch als Überraschungs-Newscomer insbesondere – und allen anderen Finalistinnen sowieso die Daumen.