“Max Maute: Sportler, Trainer, Gründer
Quelle: (Medienservice Hallenradsport PI vom 16.06.2021)
Vielleicht muss man sich erstmal schütteln – im Lager der Kunstradfahrer.
Denn Fakt ist, dass am Samstag ein Weltcup stattfindet. In Oberbüren
(Kanton St. Gallen) – nach 15-monatiger Pause. „Ich bin einfach froh,
dass wieder ein Wettkampf ansteht“, sagt Max Maute. Der 22-Jährige
rückt damit besonders in den Fokus. Zusammen mit Vater und
Bundestrainer Dieter bastelt er am Weltcupfinale im heimischen Albstadt,
im Oktober. Und eine Woche später könnte die Hallenrad-WM in Stuttgart,
von 2020 verschoben, zum Heimspiel werden.
Maute muss durchschnaufen. Wie viele hatte er „ein einziges Auf und Ab“
während der Pandemie erlebt. Nix ging, die Absagen ließen postwendend
jeden klitzekleinen Hoffnungsschimmer platzen. „Das war teilweise
deprimierend.“ Eine Indoor-Sportart, ohnehin häufig an den Rand
gedrängt, auf Einnahmen durch Zuschauer und Bewirtung angewiesen,
verschwand von der Bildfläche. Und mit ihm seine Protagonisten – im
Kunstradsport die das internationale Parkett dominierenden deutschen
Cracks. In der Schweiz dürfen der fünfmalige Champion Lukas Kohl,
Marcel Jüngling und Max Maute ihre Bikes für den Re-Start präparieren –
und man kann dem Trio das komplette Podium zutrauen.
Aber welche „Verrenkungen“ liegen hinter den Rad-Artisten, um sich auf
Weltcup-Niveau zu heben? Und wie funktionierte das mit der Motivation,
die zwischendrin zwangsläufig abhanden kam. Maute & Co. profitierten
von ihrem Kader-Status, der Trainingseinheiten erlaubte. Der DM-Zweite
von 2019 konnte im Landesleistungszentrum auf der Schwäbischen Alb
ebenso üben wie in einer Halle in Konstanz. „Man hat mir sogar den
Schlüssel anvertraut“, er musste sie sich nur mit dem dort tagenden
Gemeinderat teilen. „Und vor meinen Übungen ab und zu den Holzboden
durchwischen.“
Und dann? „Ich war mein eigener Trainer… Eine neue Situation, ich
versuchte den Trainingsplan exakt durchzutakten. Jede einzelne Übung“ –
nicht nur den (komplexen) Drehsprung – nahm er bei jedem Versuch auf,
die anschließende Video-Analyse ergänzte die Einheiten. „Aber ich musste
lernen, wie man alleine die Konzentration aufrecht hält, immer 100
Prozent bei der Sache zu bleiben.“ Wenn keine hilfreiche Trainerstimme
erschallt, erklärt und korrigiert. Zwei mal pro Woche bestand die
Möglichkeit eines normalen Trainings, ansonsten mit der Freundin, einer
ehemaligen Kunstradsportlerin, allein in der Halle: aber System „MM solo“
funktionierte. „Ich bin leistungsmäßig auf dem richtigen Level.“ Jetzt
komme es darauf an, Wettkampf-Stabilität zu erlangen. „Das wird die
Herausforderung – denn Trainings-Weltmeister gibt es zur Genüge.“
Der Drucksituation stellte sich Max Maute auch beruflich, gründete eine
Marketing- und Eventagentur – während der Pandemie ein Start mit
Hindernissen. „Das soll einmal mein berufliches Standbein werden.“
Vorher muss der Einer-Fahrer a) immer gut auf den Hallenschlüssel
aufpassen, b) beim Weltcup-Neustart das Emotionale genießen und c) die
Kür bis zu den Saison-Highlights optimieren. Die WM-Tickets werden im
Spätsommer bei den German Masters vergeben. Die Termine sind erstmal
fix – das ist das nächste gute Signal für die Kunstradsportler. Hurra, wir
leben noch – bitte registriert das, liebe Sportöffentlichkeit.”
(Medienservice Hallenradsport PI vom 16.06.2021)
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