Vorschau zum UCI-Kunstrad-Weltcup Finale am 25.11.2023 in Merelbeke (Belgien)
Startliste: Starterliste414.pdf (hallenrad.de)
Kunstradsport (WS) Das UCI-Indoor-Artistic-Cycling Weltcup Finale findet am Samstag, 25. November 2023 statt. Nach Runde 1 in Frankfurt-Höchst, Runde 2 im bayrischen Bruckmühl und Runde 3 in Kisvarda/Ungarn geht es für die weltbesten Kunstradsportler/innen zum Finale dieser vierteiligen Worldcup-Serie ins belgische Merelbeke. 35 Starter aus 8 Nationen (Spanien, Frankreich, Ungarn, Italien, Tschechien, Schweiz, Deutschland und Belgien) sind gemeldet, um die Weltcup-Sieger des Jahres 2023 in den fünf WM-Disziplinen zu ermitteln. Noch sind nicht alle Plätze auf dem Podest vergeben, denn beim WC-Finale gibt es doppelte Weltcup-Punkte. Es wird nicht wie sonst üblich nach den eingereichten Schwierigkeitspunktzahlen gestartet, sondern nach den bisher erzielten Weltcup-Punkten. Die bisher nach 3 Durchgängen Führenden, werden jeweils am Schluss an den Start gehen. Etwas enttäuscht von den Meldungen zeigte sich der Weltcup-Organisator Rolf Halter (Erlenbach). „Nur die besten 10 aus den bisherigen 3 Runden je Disziplin sind beim Finale startberechtigt“, so Halter. „Leider haben nicht alle die startberechtigt wären gemeldet, sodass es besonders im 1er der Männer sehr schwierig war, das Starterfeld auf 10 Sportler aufzufüllen. Lag es daran, dass einige nach der August-WM in Glasgow aufgehört haben oder dass die Aufwendungen wie Reisekosten, Hotel usw. zu teuer geworden sind?“ Für 2024 ist geplant, dass erstmals in Deutschland kein Weltcup ausgetragen wird. „Diese werden in Tarquinia/Italien, Hohenems/Österreich, Hongkong und das Finale in Oberbüren/Schweiz stattfinden“, so Halter, nach der Bestätigung durch den Welt-Radsportverband UCI.
Im 1er Kunstrad der Männer ist Weltmeister Lukas Kohl (Kirchehrenbach/GER) der Favorit auf den Gesamtsieg. Er hat bisher ausgetragenen Weltcups gewonnen und alles andere als ein weiterer Sieg des „Lukinator“ wäre eine Sensation. Dahinter kämpft der für Spanien startende Herrenberger Emilio Arellano sowie Vize-Weltmeister Philipp-Thies Rapp (Tailfingen/GER) um Platz 2, denn Kohl scheint unbesiegbar zu sein. Die beiden Verfolger weisen 240 bzw. 205 WC-Punkte auf. Csaba Varga (Ungarn), Jakub Masek (CZE) sowie Simon Köcher (Öschelbronn/GER) werden voraussichtlich nicht in diesen Zweikampf um die weiteren Podestplätze eingreifen können, aber wohl Platz 4 unter sich ausmachen.
Bei den 1er Frauen gab es drei verschiedene WC-Tages-Siegerinnen, sodass die Entscheidung um den WC-Gesamt-Sieg große Spannung verspricht, denn insgesamt 4 Sportlerinnen haben noch Chancen auf den Gesamtsieg. Weltmeisterin Ramona Dandl (Bruckmühl/GER) führt die Zwischenwertung mit 260 WC-Punkten vor ihrer Vereinskameradin und Europameisterin Jana Pfann (245 WC-Punkte) an. Danach folgt die Überraschungssiegerin von Kisvarda Alessa Hotz (Schweiz/235 WC-Punkte) und Vize-Weltmeisterin Lara Füller (Poppenweiler/GER/200 Punkte). Die drei deutschen Sportlerinnen konnten zuletzt nicht an die WM-Form anknüpfen, sodass der Ausgang offen ist. Mit etwas Abstand folgen die für Italien startende und im schwäbischen Mochenwangen lebende Magdalena Müller, die bisher 175 WC-Punkte erfahren konnte, Sie hofft ihren 5. Platz gegen Alice Rieb (Frankreich), Zsofia Hugyez (Ungarn) sowie Ramona Ledergeber (Schaffhausen/Schweiz) behaupten zu können.
Die Weltmeisterinnen Helen Vordermeier/Selina Marquardt (Stuttgart/Oberjesingen/GER) bestreiten im 2er Kunstrad der Frauen ihren letzten gemeinsamen Wettkampf, nachdem sie schon zu Beginn der Saison ihren Rücktritt vom Kunstradsport angekündigt hatten. Allerdings werden die beiden nicht als letztes Paar auf die Fläche gehen, denn Annice Niedermayer / Jessie Hasmüller (Denkendorf/Magstadt/GER) führen die WC-Wertung mit 225 Punkten an. Die Weltmeisterinnen liegen mit 200 Punkten auf Rang 3. Zwischen den beiden deutschen Paaren halten mit 220 Punkten derzeit Larissa Tanner/Simona Lucca (Schweiz) Platz 2. Auch die 4.platzierten Sina Bäggli/Julia Hämmerli (Schweiz/195 Punkte) haben noch Chancen auf den WC-Sieg. Wer die Weltmeisterinnen kennt, der weiss, dass sie alles geben werden, um bei ihrer letzten Kür auch als Weltcup-Siegerinnen von der Wettkampfbühne abzutreten. Diese Disziplin wird wohl erst nach dem letzten Paar entschieden werden. Mit Anika Papok/Anna-Sophie von Schneyder (Lottstetten/GER), das mit 160 Punkten auf Platz 5 liegt, wird wohl nicht in den Vierkampf eingreifen können. Für die beiden gilt es weiter internationale Wettkampfluft zu schnuppern, um sich dann in 2024 gegen die Konkurrentinnen zu behaupten.
Mit 280 Punkte gehen Nico Rödiger/Lea-Victoria Styber (Langenselbold/GER) im 2er der offenen Klasse als WC-Führende und CUP-Verteidiger an den Start. 100 Punkte weniger haben die Weltmeister Serafin Schefold/Max Hanselmann (Öhringen/GER) auf ihrem Konto. Ihr Start ist jedoch noch nicht sicher. Jelle Delporte/Lien Pattyn (Belgien) ist als weiteres Paar am Start, wobei dieses Paar auf den WC-Sieg aufgrund der eingereichten Schwierigkeit keine Chance hat. Ein Podestplatz scheint jedoch aufgrund der geringen Starterzahlen möglich.
Im 4er Kunstrad deutet alles auf eine WC-Gesamtsieg der Europa- und Vize-Weltmeisterinnen des RV Mainz-Ebersheim hin. Tijem Karatas, Annika Rosenbach, Stella Rosenbach und Milena Schwarz haben bisher alle drei Runden gewonnen. Nach dem verpassten WM-Triumpf wollen die vier Ebersheimerinnen unbedingt den 4er Weltcup mit nach Hause nehmen. Dahinter folgt mit 225 Punkten das Quartett des RV Uzwil (Schweiz) gefolgt von den Weltmeisterinnen aus dem schweizerischen Baar (215 Punkte). Nur die beiden Schweizer 4er können dem Ebersheimer Quartett noch gefährlich werden. Da im 4er ein Absteiger viele Punkte kosten kann, ist eine Vorhersage schwierig. Mit etwas Abstand (140 Punkte) folgen die WC-Cup-Siegerinnen 2023 des RSV Steinhöring. Judith Kania, Jasmin Haucke, Hanna Kasper, Nicole Weichenhain haben aufgrund von nur zwei WC-Teilnahmen kaum noch eine Chance, den WC-Sieg aus dem Vorjahr zu wiederholen.