German Masters – Das Finale in Nufringen – Die WM-Mannschaft für Stuttgart bekommt ein Gesicht

Kunstradsport (WS) Die Mannschaft des Bund Deutscher Radfahrer für die Heim-Hallenrad-WM in der Stuttgarter Porsche-Arena (29.-31.10.2021) bekommt langsam ein Gesicht. Bei der 5.+6. WM-Qualifikation im Rahmen des German-Masters-Finale in der Schwabenlandhalle von Nufringen konnte ein Großteil der WM-Mannschaft bereits vorzeitig die WM-Tickets lösen. Nur im 1er der Männer und im 1er der Frauen fällt die Entscheidung um das 2. WM-Ticket erst an der Hallenrad-DM in Moers/NRW (08./09.10.2021). Noch drei Qualis sind im 4er Kunstrad zu fahren (02.10.2021 in Weißenbrunn + DM). Hier wird die Entscheidung wer in Stuttgart Deutschland vertritt evtl. schon in Weißenbrunn entschieden. In Nufringen gab es einige Überraschungen, denn nur Weltmeister Lukas Kohl (Kirchehrenbach) konnte auch das letzte GM und somit alle 6 Durchgänge für sich entscheiden. Bei den Frauen musste sich Weltmeisterin Milena Slupina (Bernlohe) erstmals Lara Füller (Poppenweiler) geschlagen geben. In den 2er Disziplinen landeten Lea-Victoria Styber/Nico Rödiger (Langenselbold) ihren ersten GM-Sieg vor den Weltmeistern Hanselmann/Schefold (Öhringen). Sophie-Marie Wöhrle/Caroline Wurth (Gutach) sicherten sich den 2. GM-sieg in 2021. Im 4er gewann das Quartett des VfH Worms mit Nora Erbenich, Sabrina Born, Hannah Rohrwick und Annika Furch beide Qualis vor Steinhöring.
Gesamtsieger der GM-Serie wurden: 1er: Lukas Kohl (Kirchehrenbach), Milena Slupina (Bernlohe). 2er: Serafin Schefold/Max Hanselmann (Öhringen), Sophie-Marie Wöhrle/Caroline Wurth (Gutach).
1er
Auch ein Absteiger in der Vorrunde in der Steiger rückwärts-Serie «Hier war eine kleine Unebenheit auf der Fläche, die mich aus dem Rhythmus brachte», so Weltmeister Lukas Kohl, konnte die Dominanz des «Lukinator» nicht aufhalten. In der Vorrunde 205,17 und im Finale 206,99, damit gewann er souverän die komplette GM-Serie. Ihm am nächsten kam Marcel Jüngling (Dornheim), der sich in hervorragender Verfassung präsentierte, obwohl er nicht mehr auf den WM-Zug springen konnte.192,79 und 196,88 (Bestleistung) seine Ergebnisse. Um das 2. WM-Ticket wird es spannend. Schon in der Vorrunde verpasste Tim Weber (Böhl-Iggelheim) mit ausgefahrenen 187,25 Punkten das Finale, das durch Max Maute (Tailfingen) komplettiert wurde. 192,35 Punkte, damit lag der Vorteil auf die WM bei ihm. Im Finale konnte er den «WM-Sack» zu machen. Doch er vergab den Vorteil mit 188,88. In der Zwischenrunde fuhr Weber 189,79, sodass in der WM-Zwischenwertung zwischen den beiden hauchdünne 0,23 Punkte liegen. Alles offen für einen Showdown an der Hallenrad-DM.
Erstmals konnte Lara Füller ein GM für sich entscheiden. In beiden Umläufen fuhr sie mit einer schönen Ausstrahlung 187,19 bzw. im Finale 181,19 Punkten. Weltmeisterin Milena Slupina konnte zwar die Nachmittagsrunde mit 187,48 gewinnen, im Finale ging ihr sprichwörtlich die «Luft» aus. Bis zum Übergang Kehrlenkersitzsteiger zum Kehrstandsteiger lief alles perfekt, auch wenn sie dazwischen immer wieder mal tief Luft holen musste. Beim Übergang stand sie kurz auf dem Boden. Danach wieder perfekt und Sekundengenau beendete sie ihr Programm. Mit 178,53 und Platz 2 beendete sie die GM-Serie. «Der schwere Boden hat viel kraft gekostet», so Mutter und Trainerin Petra Slupina. Aufgrund einer Wild-Card durfte Lokalmatadorin Lena Günther (Nufringen) am Finale teilnehmen. Sie brach bereits vor dem Start-Ruf den Lenkerhandstand ab. Auch im 2. Anlauf konnte sie diesen nicht halten, was zu Beginn ihrer Kür viele Punkte kostete. Unter lautem Beifall der Zuschauer beendete sie mit 168,44 Punkten ihren Vortrag. Am Ende war´s Platz 3, denn die in den vorherigen 5 Umläufen konstanteste Sportlerin Maren Haase (Hoffnungsthal) fand im Finale nie ihren «Tritt». Nach 184,89 am Nachmittag, mit 156,51 eine kleine Enttäuschung. Damit hatte sie den Matchball für das 2. WM-Ticket vergeben. In der Zwischenwertung liegen zwischen Füller und Haase 2,02 Punkten. Alles offen für die DM.
2er
Mussten sich Sophie-Marie Wöhrle/Caroline Wurth am Nachmittag noch mit 125,3 Punkten und Platz 2 begnügen, so drehten sie im Finale den Spieß um. Mit einer sturzfeien Kür von 147,62 sicherten sich die Schwarzwälderinnen den Sieg vor Selina Marquardt /Helen Vordermeier (Oberjesingen/Stuttgart). 133,18 und 139,8 ihre konstanten Ergebnisse. Damit konnten sich beide Paare das WM-Ticket sichern. Dritte im Bunde waren Henny Kirst/Antonia Bärk (Bonn-Duisdorf) die 117,48 und 131,4 (Bestleistung) sich als dritte «Kraft» etabliert haben.
Spannung versprach das 2er der offene Klasse. Mit Nico Rödiger/Lea-Victoria Styber stand im Finale überraschend ein neues Paar ganz oben auf dem Treppchen. Mit 156,67 fuhren sie erneut ins Finale und legten 160,03 vor. Sie wackelten zwar beim Übergang zum Steuerrohrsteiger mit Schulterstand, «So wie im Training» rief Nico seiner Partnerin Lea-Victoria zu, die gekonnt auf seiner Schulter stehen blieb. Der Szenenapplaus war ihnen damit gewiss. Serafin Schefold/Max Hanselmann mussten bereits vor dem Start-Ruf einmal vom Sattel und beim Maute-Sprung verpasste Max den Lenker. 156,88 am Mittag und 157,88 ihr Ergebnis. Sie hatten nach ihrem starken Auftritt in Denkendorf auf die WM gehofft. In Nufringen zerplatzen ihre WM-Träume. Die Absteiger bei den Lenkerstanddrehungen waren zu viel. Nur 150,14 und 144,72, eine große Enttäuschung für Patrick Tisch/Nina Stapf (Magstadt/Denkendorf). Der Traum von der WM vor der Haustüre scheint geplatzt, denn der Vorteil liegt nach den 6 WM-Durchgängen bei Rödiger/Styber.
4er
In beiden Umläufen war das Wormers Quartett mit 218,99 und 204,94 am stärksten. Dahinter folgte jeweils der RSV Steinhöring (Hauke, Weichenhain, Kasper, Kania) mit 198,12 bzw. 197,28 vor dem RMSV Aach (Bürßner, A.Bötzer, F. Bötzer, Pauckstadt) die 186,17 und 196,78 auf die Fläche brachten. Das Team aus Flonheim fuhr 172,05 und in der Zwischenrunde erstmals mit 200,91 über die 200er Marke. Bitter war´s für den RV Mainz-Ebersheim, die nach den beiden ersten Qualis in Führung lagen. Sie konnten nicht starten «denn eine Sportlerin musste in Quarantäne», so Coach Oliver Schwarz, «sodass an einen Start nicht zu denken war». In der Zwischenwertung liegt Worms mit 829,57 vor Steinhöring 806,2 und Aach (776,02). In Weißenbrunn in einer Woche können die Wormser Mädels von Trainer Jürgen Born evtl. schon ihre zweite WM-Teilnahme nach 2019 in Basel/Schweiz klar machen.

Ergebnisse:
https://mailhost.hallenradsport-daum.de/Ergebnisse/Ergebnisse_Kunstrad/0000000885.pdf

Hier geht´s zu unserer Bildergalerie:

https://www.randsport-magazin.de/highlights/20210929-wskk-germanmastersfinale/

 

Bild mit freundlicher Genehmigung von Wilfried Schwarz | das Randsport-Magazin
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