Bericht Deutsche Schüler- + Juniorenmeisterschaft 14. / 15. August 2021 in Amorbach / Odenwald
Kunstradsport / Amorbach (WS) Die Deutschen Schüler- und Juniorenmeisterschaften im Kunst- und Einradsport waren anderst als sonst. Pandemiebedingt fanden sie Mitten im August statt, ohne Radball, dafür mit Maskenpflicht für eine begrenzte Anzahl von Zuschauern auf der Tribüne. Die SportlerInnen duften während des Trainings und dem Wettkampf die Maske ablegen. Es herrschte nach einem turbulenten Trainings-Freitagnachmittag am Samstag in der Sporthalle von Amorbach eine entspannte Atmosphäre. Die SportlerInnen, Betreuer sowie die zugelassenen Zuschauer hielten sich weitgehend an die Corona-Hygienebestimmungen, sodass die Wettkämpfe problemlos durchgeführt werden konnten. Der RRSV Amorbach hatte die DM kurzfristig übernommen und für gute Bedingungen gesorgt, sodass die AthletInnen auch nicht mit ihren Leistungen geizten. Es gab auch Überraschungen, denn nicht alle deutschen EM-FahrerInnen landeten auf dem Treppchen. Die Favoriten konnten sich sowohl bei den Schülern als auch Junioren durchsetzen und den erhofften Lohn für das anstrengende Training einfahren: Den DM-Titel. Das letzte EM-Ticket für die Junioren-EM am 27./28. August im schweizerischen Altdorf (Kanton URI) konnte der 4er Kunstrad des RMSV Aach vor dem RSV Ebnat lösen. Eifrigste Titelsammler an diesen beiden DM-Tagen waren die SportlerInnen des RMSV Aach mit insgesamt 9 DM-Titeln. Traditionell wird an der Schüler-DM auch der erfolgreichste deutsche Hallenradsportverein des vergangenen Sportjahres mit dem BDR-Gold-Pokal 2019 ausgezeichnet. „Doch diesmal nicht für 2020, denn da fanden keine Deutschen Meisterschaften statt“, so der BDR-Kunstradkoordinator Kurt-Jürgen Daum bei der Übergabe an Aachs Cheftrainerin Katja Gaißer. „Fast so wie bei Bayern München im Fußball, so gewinnt im Hallenradsport regelmäßig ein Verein die Wertung. Es ist der RMSV Edelweiß Aach.“
DM-Junioren
In den 1er Disziplinen setzten sich wie erwartet die favorisierten Jana Pfann (Bruckmühl/) sowie Philipp-Thies Rapp (Tailfingen) durch. Beide präsentierten sich zwei Wochen vor der Junioren-EM im schweizerischen Altdorf (Kanton Uri) in sehr guter Form. Während sich Pfann einen Absteiger beim Sattellenkerstand rückwärts leistete, konnte Rapp sein Programm durchbringen. Die beiden weiteren EM-Fahrer Hannah Reichle (Bad Schussenried) sowie Jonas Beiter (Trillfingen) kamen nicht fehlerfrei durch und mussten mit Platz 5 bzw. 6 zufrieden sein. So konnte bei den Juniorinnen überraschend die stark fahrende Lena Leutgeb (Denkendorf) Silber in Empfang nehmen. Dahinter folgte auf Bronze Ceyda Altug (Friedrichshafen), die ihren Lenkerhandstand abbrechen musste. Bei den Junioren gab´s für Denkendorf erneut Silber durch Ruben Geyer. Dritter im Bunde auf dem Treppchen war überraschend Linus Weber (Kirchdorf), der eine saubere Kür präsentierte.
Auch im 2er krönten sich die EM-Fahrer mit Gold. Anika Papok / Anna-Sophia Schneyder (Lottstetten) verteidigten in überzeugender Manier ihren Titel aus 2019. „Ich bin sehr stolz auf die Zwei“, so Trainerin, Mutter und frühere 2er Weltmeisterin Kerstin von Schneyder. „Sie haben den Druck Standgehalten und den extremen Bedingungen in der Halle wegen der Hitze und den Corona Einschränkungen getrotzt. Zudem fuhr die Konkurrenz auch sehr stark.“ Dahinter brachten Lara Schneider/Tanja Österle (Unterweissach) sowie Marisa Göppert/Maren Buchholz (Fischerbach) zum Saisonhöhepunkt die Kür jeweils bestens durch. Der Lohn dafür: Silber und Bronze. Bei den Jungs fahren Alexander und Daniel Stark (Bernlohe) in einer anderen Liga. Souverän ihr Titelgewinn mit 123,27 Punkten. Dahinter reihten sich Lena Moser/Marco Stevens (Gutach) sowie Gabriel und Raphael Heinz (Wendlingen) auf dem Siegerpodest ein.
Im 4er Kunstrad war noch ein EM-Ticket in Amorbach zu vergeben. In der ersten Ausscheidung, in der auch der DM-Titel sowohl im 4er Junioren bzw. Juniorinnen ausgefahren wurde setzte sich der RMSV Aach mit Hannah Elsässer, Natalie Grote, Julia Matt und Janina Setzer gegen den RSV Ebnat mit einem Punktevorsprung von über 57 durch. In der 2. Ausscheidung war der Abstand knapper. Aach gewann nach zwei Absteigern mit 170,16 knapp vor RV Ebnat mit 167,78. Mühlheim und Ludwigshafen konnten in den Zweikampf nicht eingreifen, während Denkendorf auf sein Startrecht verzichtet. Deutscher Meister wurde bei den Juniorinnen Aach, vor Ebnat und Mühlheim. Auch bei den Junioren holte Aach Gold vor Denkendorf und Ludwigshafen. Der RMSV Aach gewann zudem das 6er Einrad, das 6er Kunstrad sowie das 4er Einrad der offenen Klasse. Im 4er Einrad der Juniorinnen ging der DM-Titel nach Rauen (Brandenburg) vor Herzogenaurach und Gau-Algesheim.
Schüler-DM
Auch bei den Schülern setzten sich die Favoriten durch. Im 1er waren Mina Heinritzi (Bruckmühl) und Simon Halter (Erlenbach) nicht zu schlagen. Beide brachten ihre Höchstschwierigkeit durch und gewannen mit größerem Vorsprung vor Mia Schneider (Denkendorf) und Antonia Blome (Lieme). Zwischen Silber und Bronze lagen nurn1,06 Punkte. Auch Dustin Lindner (Mörfelden) konnte seine Silbermedaille, trotz einiger Unsicherheiten mit einem größeren Vorsprung gegenüber Ben Osterhage (Lieme) einfahren.
Knapper war die Entscheidung im 2er der Schüler. Hier konnten sich Adrian Bast / Maximilian Keller (Kirchdorf) Gold umhängen. 4,25 Punkte ihr Vorsprung auf Markus Wechner /Alexander Stadler (Schleissheim). Bronze gewannen Yan Langenschwanz / Rosalie Stapf (Mönchberg). Bei den Mädels waren Stine Meisler/Antonia Blome (Lieme) eine Klasse für sich. Über 21 Punkte betrug der Rückstand von Lisa Hildebrandt / Hanna Schmidt (Ronshausen) auf die neuen Deutschen Meisterinnen. Eine weitere Medaille für Lieme holten Melina Rethmeier/Maya Rudkoski als Drittplatzierte.
Das Mannschaftsfahren dominierte der RMSV Aach mit den Deutschen Meistertiteln im 6er Einrad, 6er Kunstrad, 4er Einrad offene Klasse sowie 4er Kunstrad offene Klasse. Das 4er Kunstrad der Schülerinnen konnte Oppershofen, der erste Titel für die Hessen seit 1999, für sich entscheiden. Dahinter platzierten sich zwei Quartetts aus Wiednitz. Im 4er Einrad der Juniorinnen war keine Mannschaft am Start. Eine beängstigende Entwicklung für unsere Sport? Einige Vereine / Mannschaften verzichteten aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit seitdem auch Nichtkadersportler wieder trainieren dürfen, auf einen Start. Andere konnten wegen Urlaubsabwesenheit in den Sommerferien nicht komplett antreten bzw. konnten keine Ersatzfahrer aufbieten oder dürfen im Moment immer noch nicht in ihren Hallen trainieren. Hoffentlich bessert sich die Lage wieder für alle, damit die Vorbereitungen für 2022 angegangen werden können und dann auch wieder alle Hallenradsport-Veranstaltungen durchgeführt werden können. „Wir kommen gerne wieder nach Amorbach“, so Kurt-Jürgen Daum und Jürgen Wirth am Ende der DM. „Ihr habt das sehr gut gemacht. Auf Grund der Kürze der Vorbereitungszeit war das sicherlich sehr spannend und erlebnisreich.“
Hier gibt´s die Ergebnisse:
http://www.hallenrad.de/tk/files/2021/Ergebnisliste151.pdf
http://www.hallenrad.de/tk/files/2021/Ergebnisliste152.pdf
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Junioren-DM:
Kamera-Klick – Unsere Bildergalerie von der Junioren-DM (U19 am 14.08.2021) in Amorbach
Schüler-DM :
Kamera-Klick – Unsere Bildergalerie von der Schüler-DM (U15 am 15.08.2021) in Amorbach