Deutschland dominiert Hallenrad-EM in Nyíregyháza (Ungarn) – 5 x Gold + 5 x Silber

UEC-Hallenradsportmeisterschaft am 17./18. Juni 2022 in Nyíregyháza (Ungarn)

Ergebnisse: https://www.uec.ch/en/event/174/2022-uec-indoor-cycling-elite-european-championships

Hallenradsport (WS) Das Deutsche Hallenradsport-Team des Bund Deutscher Radfahrer und er RKB Solidarität dominierte wie erwartet die UEC-Hallenradsportmeisterschaft (Kunstrad und Radball) im ungarischen Nyíregyháza (gelegen im Nordosten von Ungarn ca. 250 KM von Budapest Richtung Ukraine entfernt). Den Doppelsiegend in den 1er und 2er Disziplinen sowie Gold im 4er Kunstrad folgte am Ende er EM noch Radball-Silber. „Alle Sportler können eine Medaille mit nach Hause nehmen“, so der deutsche Delegationsleiter Kurt-Jürgen Daum. „Die Halle war optimal für unseren Sport und mehr hat mehr geboten als wie im Vorfeld erwartet hatten. Es hat soweit alles gepasst. Das wenige Zuschauer vor Ort sind, damit hatten wir im Vorfeld gerechnet. Gold holten: Lukas Kohl (Kirchehrenbach), Jana Pfann (Bruckmühl), Serafin Schefold/Max Hanselmann (Öhringen), Caroline Wurth/Sophie-Marie Wöhrle (Gutach) sowie der 4er aus Mainz-Ebersheim mit Tijem Karatas, Annika Rosenbach, Stella Rosenbach, Milena Schwarz. Silber gewannen Marcel Jüngling (Dornheim), Ramona Dandl (Bruckmühl), Nico Rödiger/Lea-Victoria Styber (Langenselbold), Henny Kirst/Antonia Baerk (Bonn-Duisdorf) sowie das Radball-Duo Bernd und Robert Mlady (Stein).

EM-Freitag

Der 4er Kunstrad des RV Mainz-Ebersheim wird mit einer blitzsauberen Kür und 218,61 Punkten in der Besetzung Tijem Karatas, Annika Rosenbach, Stella Rosenbach, Milena Schwarz Europameister 2022. Der Schweizer-4er holt mit 201,35 Punkten EM-Silber. Das Schweizer Quartett hatte vorgelegt, patzten aber bei der 4er Stirnreihe mit Drehungen, dies hatte einen größeren Punkteabzug zur Folge. Das Ebersheimer Quartett, dass mit der Höchstschwierigkeit von 240,6 Punkte an den Start ging, hatte somit bereits einen kleinen Puffer, durfte sich aber keine groben Fehler leisten. Die vier zogen ihre Kür gekonnt durch und stiegen lächelnd von ihren Kunsträder, denn sie wussten schon, dass es mit 218,61 Punkten zum EM-titel reichen wird.

Danach feierte das deutsche Team im 2er der offenen Klasse einen Doppelsieg. Obwohl beide Paare bei der Kehrlenkersitz-Steiger-Drehung stürzten „Wir wollten es halt spannend machen“, so Serafin Schefold schmunzelnd, der mit einem Partner Max Hanselmann (Öhringen) den ersten EM-Titel in ihrer langen Karriere holten. Mit 158,36 gewannen sie vor dem zweiten Deutschen Paar Nico Rödiger / Lea-Victoria Styber (Langenselbold) mit 154,0 Punkten. „Wir waren einfach nur glücklich, dass wir heute überhaupt starten konnten,“ so Nico Rödiger, „denn für uns stand die EM zuerst nicht unter einem guten Stern, denn Lea-Victoria zog sich am Mittwoch im Training einen Handgelenkbruch zu. So wie es für uns heute gelaufen ist, sind unter diesen Gegebenheiten mehr als zufrieden.“ Das Siegerpodest machten Marcel Schnetzer/Katharina Kühne (Höchst/Österreich) mit 121,65 Punkten komplett.

EM-Samstag

Sie sind ihren „Nimbus“ der ewigen Zweitplatzierten an den Großereignisse los. Caroline Wurth und Sophie-Marie Wöhrle (Gutach) holen den EM-Titel mit 145,01 Punkten nach Deutschland bzw. in den Schwarzwald. Den Doppelsieg perfekt machen Henny Kirst / Antonie Baerk (Bonn-Duisdorf), die bei ihrer ersten EM-Teilnahme mit 137,14 Punkten EM-Silber gewannen. Bronze sicherte sich das Schweizer Paar Nadine Zuberbühler / Jeannine Graf (108,47)

Im 1er Frauen heißt die neue Europameisterin Jana Pfann (Bruckmühl). In 2021 wurde sie Junioren-Europameisterin und im ersten Elitejahr ist sie bereits Europas Nr. 1. Was für ein Aufstieg. Trotz Absteiger beim Drehsprung siegte sie mit 180,90 Punkten. Ramona Dandl (Bruckmühl) gelang heute nicht alles. Nach verpatztem Mautesprung und verpatztem Drehsprung war klar, dass Jana in das Europameistertrikot schlüpfen darf. Aber mit 154,32 gewann sie EM-Silber. Bronze gewann die für Italien startende Magdalena Müller aus Mochenwangen/Oberschwaben. Sie zauberte eine fehlerfreie Kür mit 150,32 Punkten aufs EM-Parkett. Somit für Deutschland ein weiterer Doppelsieg durch das Bruckmühler Duo..

Wie erwartet gewann Lukas Kohl (Kirchehrenbach) das 1er Kunstrad der Männer. Wie ein Schweizer Uhrwerk spulte er Übung für Übung innerhalb der 5 Minuten hinunter. Der Lukinator krönte sich mit 209,6 Punkten zum „Kunstrad-König von Europa“. DM-Silber holte sich mit einer nervenstarken Kür Marcel Jüngling (Dornheim). Nachdem er beim 3-fachen Drehsprung vom Kunstrad musste, wiederholte er diesen und stieg am Ende mit 198,54 Punkte vom Rad. Damit ein weiterer Doppelsieg für Deutschland. Bronze gewann mit neuer persönlicher Bestleistung der für Spanien startende und in Herrenberg lebende Emilio Arellano. Er hatte den beiden Deutschen mit 197,06 Punkten eine hohe Punktzahl vorgelegt

Radball:

In der Vorrunde dieser EM startet das Deutsche Radball-Duo Bernd und Robert Mlady (Stein) mit einem Sieg gegen Tschechien, das sich wie erwartet als ein unbequemer Gegner entpuppte. Lagen die beiden Deutschen bei der Halbzeit noch mit 0 : 1 im Rückstand drehten sie in der Halbzeit noch das Spiel und gewannen mit 4 :3. – Im 2. Spiel gegen Gastgeber Ungarn folgte ein 12:0 (1. Halbzeit 7 :0). Nach der Eröffnungsfeier unterliegt Deutschland der Schweiz in einem hart umkämpften Match mit 2:3. Ein Spiel auf Augenhöhe folgte gegen Österreich mit vielen Führungswechseln. Nach einem 2:0 Rückstand führte Bernd und Robert Mlady zur Pause mit 4:3. In der 2. Halbzeit erhöhte Österreich auf 5:4. Deutschland holte auf und führte danach mit 6:5. Nach dem Ausgleich durch Österreich folgte in der Schlusssekunde der 7:6 Siegestreffer für Österreich. Im Spiel gegen Frankreich gab es ein6:2 Sieg für Bernd und Robert Mlady. Nachdem Österreich gegen die Schweiz mit 3:2 gewann ergeben sich folgende Halbfinals: Österreich – Frankreich und Deutschland – Schweiz

Im Halbfinale gegen die Schweiz drehten Bernd und Robert Mlady auf. Nach der knappen 3:2 Halbzeit-Führung bauten die beiden das Ergebnis aus und siegten mit 6:2. Somit kam es zum Finale gegen Österreich, das Frankreich knapp mit 4:3 besiegte.

Ein spannendes Radball-Finale erlebten die wenige Zuschauer zwischen Deutschland und Österreich. Bernd und Robert Mlady erkämpften sich bis zur Halbzeit eine knappe 3:2 Führung. Nach der Halbzeit glichen Patrick Schnetzer und Stefan Feuerstein aus bzw.  gingen mit 4:3 in Führung, Nach dem 4:4 gab es eine Verletzungspause von 5 Minuten, da Patrick sich am Auge verletzte. Er konnte jedoch weiterspielen. Das Spiel ging hin und her. 5:5 stand es kurz vor Schluss. Eine Ecke für die Austria-Adler führte in der letzten Sekunde zum 6:5 Sieg des Austria-Teams. – Dieses Spiel hätte eigentlich zwei Sieger verdient. Aber leider kann nur einer gewinnen. Somit Gold für Österreich vor Deutschland und der Schweiz. „Statt des 4:2 durch Bernd, macht Österreich das 3:3,“, so Bundestrainer Jörg Latzel. „Wir hätten den Sack zumachen können. Es waren zwei gleich starke Mannschaften auf dem Feld. Beide hätten es verdient gehabt zu gewinnen. Schlussendlich konnte Österreich etwas mehr Glück auf seiner Seite.“

Bild mit freundlicher Genehmigung von Wilfried Schwarz | das Randsport-Magazin
Wir benutzen technisch notwendige Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessern, externe Dienste setzen wir bewusst keine ein und das wollen wir auch nicht. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.