Mit den letzten Kraftreserven zum WM-Titel

Ihre Erleichterung war Milena Slupina (Deutschland) nach ihrer Finalkür deutlich anzusehen. Beinahe ungläubig blickte die Weltmeisterin von 2017 auf die große Leinwand. 189,73 Punkte und Platz 1 leuchteten auf. Da realisierte Slupina: Sie hat den Weltmeistertitel im Einer der Frauen erneut gewonnen. Dabei rieben sich die Fans in der Vorrunde noch verwundert die Augen. Slupina zeigte ungewohnte Schwächen, brach Übungen ab, stürzte, musste in den beiden letzten beiden Minuten alle Kräfte mobilisieren und kassierte mehr als 40 Zähler Abzug. 157 Punkte reichten immerhin zu Rang drei und dem Einzug ins Final-4. Dort dann eine völlig andere Slupina, die hier eine nahezu perfekte Darbietung ablieferte „Ich hatte in dieser Saison mit körperlichen Schwächen zu kämpfen“, erklärte Slupina. Das machte sich in der unmittelbaren Vorbereitung bemerkbar. „Es fehlte mir im Training einfach die Kraft. Ich habe deswegen am WM-Freitag eine Pause eingelegt.“ Woher die Schwäche kommt, konnte die nunmehr zweifache Weltmeisterin nicht ausmachen, vermutet aber: „Es hat sicher etwas mit der langen Saison zu tun.“ Für ihre Finalkür holte sie dann noch mal alles aus sich heraus. „Ich wusste ja, dass es die letzte Kür des Jahres sein wird.“ Ihre Widersacherin, Viola Brand (Unterweissach), gewann indes zum dritten Mal die Silbermedaille. Die Enttäuschung darüber war ihr anzumerken. „Natürlich hätte ich gern Gold gewonnen. Ich habe mein Bestes gegeben, aber Milena ist einfach eine starke, ja die stärkste Fahrerin, die es derzeit gibt bzw. gegeben hat.“ Auch Brand hatte in der Vorrunde gepatzt, den Lenkerhandstand abgebrochen und beim Maute-Sprung den Lenker verfehlt. „Der Sprung vom Sattel auf den Lenker hat im Finale geklappt, darauf bin ich besonders stolz“, sagte Brand. Doch ihre 185 Punkte sollten am Ende eben wieder nur zu Silber reichen.
In der Vorrunde gab es gleich zwei Überraschungen. Zum einen stand nach der Qualifikation eine Newcomerin an der Spitze: Lorena Schneider aus Österreich zeigte als einer der wenigen Frauen eine perfekte Darbietung und gewann mit 176,25 Zählern. Im Finale sie auf gute 171,72 und sicherte sich damit Bronze. „Dass ich heute neben so zwei erfolgreichen Fahrerinnen stehen darf, ist schon ein Traum“, freute sich die amtierende U19-Europameisterin.
Überraschung Nummer 2: Isabella Zübner (Italien). Die in Berlin lebende junge Dame mit italienischen Wurzeln hatte das Feld in der Vorrunde von Platz acht aus. Mit 135,08 Punkten zeigte sie eine achtbare Leistung und freute sich über Rang vier.
Wilfried Schwarz (Kunstradpress) sowie aus Medienmitteilung des Veranstalters (Stefan Thomé, Sportjournalist)

Bild mit freundlicher Genehmigung von Wilfried Schwarz | das Randsport-Magazin
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