German-Masters -Das Zweite- am 11.09.2021 in Denkendorf
Kunstradsport (WS) Sie schenkten sich nichts beim 2. German-Masters in Denkendorf, denn die möglichen Kandidaten für die UCI-Hallenradsport-Weltmeisterschaft Ende in Oktober in der Porsche Arena von Stuttgart trieben sich gegenseitig zu Topleistungen an. Nachdem lange Zeit kein Ausrichter für dieses Masters gefunden werden konnte, stellte der RKV Denkendorf innerhalb der verbleibenden 6 Wochen eine perfekte Veranstaltung auf die Beine. „Fast so wie vor Corona war´s, nur mit der Einschränkung, dass die 3-G-Regeln einzuhalten und Masken getragen werden musste“, war zu hören. Milena Slupina (Bernlohe) gewann beide WM-Wertungen bei den Frauen und das in der Vorrunde mit einem neuen Weltrekord von 197,71 Punkten, der allerding von der UCI-noch anerkannt werden muss. Auch Lukas Kohl (Kirchehrenbach) fuhr im Finale mit 213,7 mehr Punkte raus als er aufgestellt hatte und dominierte die beiden WM-Qualifikationen. Um nur 0,01 Punkte verfehlten Max Hanselmann/Serafin Schefold (Öhringen) im Finale ihren vor 14 Tagen aufgestellten Fabel-Weltrekord von 173,50, nachdem sie sich in der Vorrunde noch den stark auftretenden Lokalmatadoren Nina Stapf/Patrick Tisch (Denkendorf/Magstadt) geschlagen geben mussten. Im 2er der Frauen fuhren in beiden Umläufen Caroline Wurth/Sophie Marie Wöhrle (Gutach) die höchste Punktzahl heraus.
Das 1er der Frauen war mit 23 Teilnehmerinnen am stärksten besetzt. Mit zwei Sportlerinnen aus der Schweiz und einer Teilnehmerin die für Italien startet, war es international. Das das WM-Ticket nur über Weltmeisterin Milena Slupina (Bernlohe) gehen wird, demonstrierte sie bereits in der Vorrunde. Mit 197,71 übertraf sie ihren bisherigen Weltrekord von 195,35 gleich um mehr als 2 Punkte. Im Finale hatte sie allerdings eine Schrecksekunde zu meistern, als sie bei der Seitvorhebehalte rückwärts kurz vor dem Kampfrichtertisch vom Rad musste. Souverän setzte sie jedoch ihre Kür fort und gewann auch diese Wertung mit 194,02 Punkten. Ambitionen auf das 2. WM-Tickst haben Maren Haase (Hoffnungsthal) und Lara Füller (Poppenweiler) mit jeweils zwei starken Auftritten angemeldet. Hasse liefert kontinuierliche Ergebnisse um 185 heraus. 185,1 in der Vorrunde und 185,5 im Finale. Füller steigerte ich im Finale deutlich und markierte mit 189,23 eine persönliche Bestleistung, nachdem sie sich mit 182,18 ins Finale fuhr. Etwas an Boden verloren haben Ramona Dandl (Bruckmühl) und Mattea Eckstein (Stuttgart) die in der Vor- als auch Zwischenrunde für die Kaderfahrer jeweils unter der 180er Marke blieben. Stark der Auftritt von Lena Günther (Nufringen) in der Zwischenrunde. 187,1 Punkte hatte sie eingereicht und mit 185,1 Punkte ging sie von der Fläche. Sicherlich der geringste Abzug an diesem Tage.
Weltmeister Lukas Kohl (Kirchehrenbach) dominierte die Konkurrenz bei den Männern nach Belieben, obwohl er in der Vorrunde beim Reitsitzsteiger ein Bein frei rückwärts am Ende der Übung auf dem Boden stand. Trotz des Missgeschicks blieb er mit 204,52 über der 200er Marke. Im Finale fokussierte er sich nochmals neu. Perfekt und präzise die Ausführung der einzelnen Übungen. Dank der taktischen Erweiterungen, u.a. den Drehsprung von 5 auf 7 erweitert, fuhr er 213,7 Punkte raus. Zum Vergleich: Sein Weltrekord steht bei 214,10, der nicht weit weg ist. „Aber das lässt sich nicht wiederholen. Ich bin richtig happy mit meiner Performance“, so der Lukinator. Aus dem Dreikampf um das zweite WM-Ticket wurde in Denkendorf ein Zweikampf. Vize-Weltmeister Marcel Jüngling (Dornheim) konnte den Ansturm der „jungen Wilden“ nicht abwehren. 184,03 und 191,4 waren zu wenig, um weiterhin ein kräftiges Wörtchen bei der Vergabe mitzureden. Max Maute (Tailfingen) und Tim Weber (Böhl-Iggelheim) liefern sich ein Duell auf Augenhöhe. Legte Max in der Vorrunde 199,51 vor, konterte Tim mit 199,58. Und im Finale machte sich Max für seinen Geburtstag (am 12.09.) selbst ein Geburtstagsgeschenk. 200,75, damit erstmals die 200er Marke geknackt. Ihm war die Freude deutlich anzusehen. Und Tim Weber war lange Zeit ebenfalls auf dieser Erfolgsspur, allerdings wurde ihm die Lenkerstanddrehung zum Verhängnis, sodass er leicht enttäuscht mit 195,3 von der Fläche ging. „Das ist Sport“, sein kurzer Kommentar.
Im 2er der Männer mussten sich Max Hanselmann / Serafin Schefold (Öhringen) in der Vorrunde aufgrund eines Absteigers beim Mautesprung zwar mit Platz 2 zufriedengeben, aber im Finale bestätigten sie ihre derzeitige Top-Form mit ausgefahrenen 173,49 und bleiben damit knapp unter dem von ihnen gehalten Weltrekord. Die Lokalmatadoren Nina Stapf/Patrick Tisch (Denkendorf/Magstadt) mussten bei ihrem Heimspiel alles geben, um im Kampf um das 2. WM-Ticket weiter dabei zu sein, nachdem es bei 1. GM nicht optimal lief. In der Vorrunde verhinderten sie beim Übergang Lenkersitzsteiger zum Steuerrohrsteiger mit Schulterstand spektakulär einen Doppelsturz. Die gesamte Halle pushte die beiden zur Bestleistung von 162,28 Punkten und den Vorrunden-Sieg. Und im Finale bestätigten sie nochmals mit 160,85 Punkten, dass mit ihnen auf dem Weg zur WM nach Stuttgart zu rechnen ist. Lea-Victoria Styber/Nico Rödiger (Langenselbold) sind mit 151,41 und 152,46 weiter dick im Rennen um die WM-Tickets, auch wenn sie in Denkendorf nicht ganz zufrieden waren. „Unser Verein hat diese Veranstaltung sehr kurzfristig ausgerichtet und die Organisation war wirklich super. Für mich war es der erste große Wettkampf „zu Hause“, ich habe mich sehr darauf gefreut“, so Nina Stapf zu ihrem Heimspiel. „Nach unseren beiden schlechten Ergebnissen bei der 1. German Masters waren wir natürlich sehr geknickt. Wir haben uns schnell dazu entschieden, einige Schwierigkeiten in unserem Programm zu reduzieren. Dadurch hatten wir ca. 2 Punkte weniger aufgestellt als bei der ersten German Masters. Das Risiko deutlich reduziert ist. Damit konnten wir endlich wieder unsere Leistung auch am Wettkampf abrufen. In der Vorrunde verlief unser Programm zunächst ohne große Fehler. Nur bei der vorletzten Übung haben wir es nochmal spannend gemacht. Der Übergang vom Lenkersitzsteiger in Steuerrohrsteiger ist uns fast missglückt, doch wir konnten uns gerade so noch auf dem Rad halten. Mit einer neuen Bestleistung sind wir von der Fläche gegangen und waren sehr glücklich mit dem 1. Platz in der Vorrunde. Somit sind wir auch in das Finale mit einem guten Gefühl gegangen. Auch hier zeigten wir eine saubere Kür ohne große Fehler. Mit 160 Punkten haben wir uns hier den 2. Platz und auch wichtige Punkte für die WM-Quali gesichert. Wir sind glücklich, dass wir vor unserem Heimpublikum gleich zwei sehr gute Programme gezeigt haben.“
Carolin Wurth/Sophie-Marie (Gutach) liefern sich zusammen mit Helen Vordermeier / Selina Marquardt (Stuttgart/Oberjesingen) seit Wochen ein Duell auf Augenhöhe. In Denkendorf konnten die Schwarzwälderinnen beide Umläufe jeweils mit einem größeren Vorsprung für sich entscheiden. 147,35 und 150,2, damit waren sie nicht zu schlagen. 139,36 und 140,13 jeweils die Ergebnisse des Württemberger Duos. Beide sind auf der Zielgerade Richtung Hallenrad-WM. Henny Kirst/Antonia Bärk (Bonn-Duisdorf) hatten mit 119,04 und 126,52 das Nachsehen.
Ergebnisse unter : Ergebnisliste: 2. German Masters 2021 Finale (hallenrad.de)
Und am Samstag, den 25. September 2021 heißt es -> German Masters – Das Finale – In der Schwabenhalle von Nufringen. Da sind neben dem 1er und 2er auch die 5 besten deutschen 4er Mannschaften vertreten. Sie fahren ebenfalls um das WM-Ticket für Stuttgart. www.rv-nufringen.de
Nach Nufringen kann dann sicherlich das „Ein oder Andere WM-Ticket“ von den Sportlerinnen und Sportlern gebucht werden. Wir wünschen dafür schön heute viiiiiiiiiel Erfolg.
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