Sechsmal Gold und viermal Silber
Die deutschen Hallenradsportler haben auch am letzten Tag der Weltmeisterschaft in Glasgow alle Erwartungen erfüllt: Doppelsieg im Einer-Kunstradfahren der Frauen durch Ramona Dandl und Silber im Vierer und zum krönenden Abschluss zweimal Gold im Radball. Mit insgesamt sechs Gold- und vier Silbermedaillen war der BDR wieder der erfolgreichste Verband dieser Hallen-WM.
Premiere im Radball
Claire Feyler wird für immer in die Geschichtsbücher eingehen, denn sie war die erste Frau, die bei einer WM ein Radball-Tor schoss. Zusammen mit Nadine Weber vom RWK Merklingen gewann sie auch das erste Gold im Spiel gegen Japan, das sie mit 3: 0 gewannen. Die beiden Merklinger Spielerinnen ließen die Japanerinnen nicht zu ihrem Spiel kommen und bestimmten den Verlauf. „Wir hatten uns vorgenommen sie nicht vor unser Tor kommen zu lassen“, so Nadin Weber. „Das haben wir gut geschafft.“ „Es ist schon ein unglaubliches Erlebnis, hier vor so vielen begeisterten Zuschauen zu spielen“, so Claire Feyler. „Bisher waren wir immer nur WM-Zuschauer. Diesen Titel kann uns keiner mehr nehmen.“
Erst im April hatte sich die UCI entscheiden, dass in Glasgow erstmals auch die Frauen im Radball um den WM-Titel spielen sollen. Für viele Nationen war es dann nicht mehr möglich, die Teilnahme einer eigenen Frauen-Mannschaft so schnell umzusetzen, so dass es nur zwei Teams waren, die gegeneinander antraten.
Spannung bei den Männern
Spannender als der WM-Sonntag begann, konnten es die Kopps bei ihrem WM-Debüt wohl nicht machen. Gleich am frühen Morgen gab es gegen die Schweiz eine 7:2 Niederlage. Das waren die beiden wohl noch nicht wach. Anschließend musste die beiden in der Verlierer-Runde gegen Frankreich antreten und drehten alles noch einmal um. Mit 5:1 wurden die Franzosen vom Feld gefegt. Das bedeutete Halbfinal-Einzug gegen Vorrundensieger und Titelverteidiger Österreich. Kurs vor Schluss stand es 4:4, und da nutzte Raphael Kopp die wirklich letzte Chance, dieses Spiel noch für sich zu entscheiden und schoss einen direkten Freischlag nach abgelaufener Spielzeit. Der war unhaltbar für Schnetzer und führte zum 5:4 Siegtreffer ins Tor.
Damit standen die Kopps im WM-Finale gegen die Schweiz, wo sie von Anfang an dominierten und mit einem 6:2-Sieg ihren ersten WM-Titel holten.
„Das war für uns schon etwas besonders heute, dass wir nach dem verpatzten Start gegen die Schweiz heute früh noch Weltmeister werden“, so Raphael. „Und das dann auch noch gegen dieses starke Schweizer Team. Der Wahnsinn.“