Deutsche Hallenradsportmeisterschaft (Kunstrad, Einrad, Radball, Radpolo) am 22./23. Juli 2023 in Nufringen – Schwabenlandhalle – Nufringen – Tag 2
Hallenradsport (WS) Die Deutschen Hallenradsportmeisterschaften (Kunstrad, Einrad, Radball und Radpolo) wurden am Wochenende 22./23. Juli 2023 in der Schwabenlandhalle von Nufringen / Württemberg ausgetragen. Nachdem es zu Beginn des Jahres so aussah, als würde sich kein Ausrichter für diese nationalen Meisterschaften finden, hatte sich der Radsportbezirk Würmtal-Schönbuch im April, an der Spitze als Vorsitzender Martin Brenner (Nufringen) zur gemeinsamen Durchführung entschlossen. Innerhalb von gut 3 Monaten organisierten Sie dies DM, vor ausverkauftem Haus. Die DM war mit jeweils rd. 800 Zuschauern an beiden Tagen besucht. Martin Brenner zeigte sich am Sonntag zufrieden mit dem Verlauf. „Wir bekamen viele positive Rückmeldungen und mit dem Ablauf waren wir sehr zufrieden“, so Brenner. „Das Zusammenspiel zwischen den Bezirksvereinen hat perfekt funktioniert.“ Auch die Verantwortlichen der beiden Radsportverbände BDR und RKB zeigten sich zufrieden. „Wir und auch die SportlerInnen sagen vielen Dank an Martin und sein Team für die perfekte Ausrichtung dieser DM“, so BDR-Vizepräsident Harry Bodmer, das die Zuschauer mit langanhaltendem Beifall belohnten. „Du hast in wenigen Wochen diese DM auf die Beine gestellt. Dafür viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiielen Dank.” Der BDR und die RKB übergaben an Brenner die Gastgeschenke der beiden Radsportverbände an Brenner bzw. die beteiligten Bezirksvereine des Radsportbezirks Würmtal-Schönbuch.
Die ersten Medaillen wurden an diesem Tag im 4er Kunstrad der offenen Klasse vergeben. Steinhöring in der Besetzung Antonia Wurmheller, Anna-Lena Vollbrecht, Elisa Vollbracht und Simon Kasper sicherte sich mit 163,33 überlegen den Sieg vor dem RSC Köngen (142,5) und den „Oldies“ von Adler Neuwerk (130,56), die mit Abstand an diesem Tag den lautesten Beifall für ihr DM-Comeback bekamen.
Kurios sicherlich die Vorrunde im 1er der Männer. Weder Kohl, Rapp noch Jüngling kamen ohne Patzer durch. Ungewöhnlich sicherlich die zwei Absteiger von Weltmeister Lukas Kohl (Kirchehrenbach) der in diesem Jahr mit 196,20 sein erstes Ergebnis unter der 200er Marke fuhr. Lag es evtl. an der Kür-Musik, da Lukas nicht auf sein „Conquest of Paradise“ fahren konnte? Auch Rapp zeigte mit 189,87 nicht sein wahres Könen. Er musste ebenfalls zweimal vom Rad. Trotzdem sollte es das Ticket für die WM für den Tailfinger bedeuten. Und Marcel Jüngling ereilte das gleiche Schicksal wie sein Konkurrenten. 187,34. Alle fuhren in der Vorrunde eines der zwei Streichresultat im Rahmen der WM-Qualifikation. Aus dem ersten Block fuhr überraschend Joans Beiter (Trillfingen) mit 170,86 in das Finale. Und das Finale sollte nochmals spannend. Marcel Jüngling (196,90) und Philipp-Thies Rapp (197,74) legten vor, nachdem Jonas Beiter mit 149,16 nicht mehr an seine Leistung aus der Vorrunde anknüpfen konnte. Der Weltmeister Lukas Kohl taumelte, denn er patzte bereits bei seinen 2. Übung, dem Maute-Sprung. Um das Missgeschick auszugleichen, erweiterte er den Drehsprung auf 7-fach und die Lenkerstanddrehung auf 3,5-fach. „Dadurch war ich in der Zeit rd. 10 Sekunden hinter dem Plan“, so Kohl. Die Kür wurde deutlich schneller und nach der Kehrreitsitzsteiger 8 stand er nochmals auf dem Boden- Als er von seinem Kunstrad abstieg, war er erstmals geschlagen, denn die Punktzahl lag unter der von Rapp. Doch die Kampfrichter hatten noch etwas zu korrigieren, sodass am Ende 199,49 Punkte für Kohl an der Anzeige standen. Somit der nächste Deutsche Meistertitel für ihn vor Rapp und Jüngling.
Im 2er Kunstrad der Frauen, war bereits vor Vorrundenbeginn klar, dass Antonia Bärk/Lara Bruder (Öhringen) nicht für Deutschland in Glasgow starten dürfen. „Denn die 1-jährige Sperre beim Nationenwechsel von Laura, startete bisher für die Schweiz, ist gemäß den UCI-Statuten erst im November abgelaufen“, so die beiden Sportlerinnen. Nominiert für Glasgow sind nun Jessie Hasmüller/Annice Niedermayer (Magstadt/Denkendorf). Die Vorrunde gewannen Selina Marquardt/Helen Vordermeier (Oberjesingen/Stuttgart/139,29) vor Bär/Bruder (136,47), Hasmüller/Niedermayer (126,73) sowie Kim Leah Schlüter/ Neele Jodeleit (Knetterheide/113,59). Auch hier sollte es spannend bis zum letzten Start bleiben, denn am Ende durfte der RV Öhringen durch Antonia Bärk/Laura Bruder einen weiteren DM-Titel feiern. Was war geschehen. Schlüter/Jodeleit bestätigten mit 114,16 ihre Vorrundenleistung, während Hasmüller/Niedermayer bei der letzten Übung, der Lenkerstanddrehung auf 2 Rädern eine Sportlerin vom Rad musste und mit 120,55 zufrieden waren. Bärk/Bruder wackelten zwar bei der letzten Übung auf einem Rad, dem Steuerrohrsteiger mit Schulterstand, doch der Rest passte. Mit 133,23 zeigte die Newcomer des Jahres erneut ihre Klasse. Marquardt/Vordermeier hatte noch nie DM-Gold gewonnen und dies war bei ihrem letzten DM-Start das Ziel. Doch es sollte nicht klappen, denn zwei Doppelstürze bei der Lenkerstanddrehung auf einem Rad sowie der Kehrsteuerrohrsteiger-Drehung liesen die Punkte purzeln. Am Ende blieben 120,12 von 148,30 aufgestellten Punkten übrig. Damit DM-Bronze für die beiden Schwäbinnen. „Bei Deutsche Meisterschaften ist bei uns immer der Wurm drin“, so Trainerin Petra Marquardt.
Im 4er Kunstrad fuhren wie erwartet die 4 stärksten Mannschaften ins Final-Four. Die Vorrunde bestimmte Mainz-Ebersheim mit 226,02 Punkten vor Steinhöring (225,83), Wiednitz (224,46) und Aach (222,83). Alter und neuer Deutscher Meister wurden, trotz eines Patzers bei den 2er Ringen mit Drehungen, mit 238,43 Punkten Annika Rosenbach, Stella Rosenbach, Milena Schwarz und Tijem Karatas vom RV Mainz-Ebersheim. Nur eine Woche nach dem die vier den Deutschen Rekord in Hainstadt-Hainburg auf 237,65 ausfuhren, steht dieser nunmehr bei 238,43 Punkten. -Glückwunsch nach Ebersheim.- Dahinter folgten Steinhöring (228,8), Aach (219,27) und Wiednitz (207,86).
Radball:
Im Spiel um Platz 3 besiegte Ginsheim (Jens Krichbaum/Dominic Müller) Schiefbahn (Marius Herrmans/Sven Holland Moritz) mit 6: 4. Im Finale standen sich wie erwartet Obernfeld (Andre und Raphael Kopp) sowie Stein (Bernd und Gerhard Mlady) gegenüber. In der 1. Halbzeit war die Partie ausgeglichen, sodass mit einem 4:3 für die Mlady´s die Seiten gewechselt wurden, Nach dem schnellen Ausgleich durch Obernfeld kurz nach der Halbzeit, baute Stein die Führung auf 6:4 aus. Obernfeld kam nochmals auf 6:5 ran, doch am Ende feierten die Maldy´s mit 7:5 ihren letzten gemeinsamen DM-Titel, den bekanntlich hängt Gerhard Mlady sein Radballrad zum Ende der Saison an den berühmten „Nagel“. Und auch Andre Kopp wird zum Saisonende aufhören, sodass mit Bernd Mlady und Raphael Kopp sich in 2024 ein neues Radballteam bilden wird.
Alle Ergebnisse unter www.hallenradsport-daum.de
0000001109.pdf (hallenradsport-daum.de) (Vorrunden + sonstige)
0000001108.pdf (hallenradsport-daum.de) (Final-Ergebnisse)
Bild (c) Wilfried Schwarz