In Bremen werden die Kunst- und Radball-Weltmeister 2024 gesucht

Vorschau zur UCI-Hallenradsport-Weltmeisterschaft 2024 am 25.-27.  Oktober 2024  – VÖB-Arena der Hansestadt Bremen

Homepage:  https://www.hallenrad-wm-24.de

 Kunstradsport (WS) Der Saison-Höhepunkt der Hallenradsportler (Kunstrad und Einrad), findet mit der UCI-Hallenradsport-Weltmeisterschaft in der VÖB-Arena von Bremen statt. Vom 25.-27. Oktober 2024 werden die Regebogentrikots im 1er Kunstrad Männer / Frauen, 2er Kunstrad offen / Frauen, im 4er Kunstrad sowie im Radball. Nach der Premiere bei der Mega-WM 2023 im schottischen Glasgow kämpfen bereits 5 Nationen um die WM-Krone im Frauen-Radball. Der Vize-Weltmeister der Hallenrad-WM 2021 in Stuttgart, Max Maute ist der Macher dieser WM und konnte mit Clemens Fritz, den Geschäftsführer des SV Werder Bremen, als Schirmherrn gewinnen. „Der Hallenradsport hat in meiner Familie eine lange Tradition“, so Fritz, „deshalb bin ich stolz darauf, die WM hier in Bremen als Schirmherr zu unterstützen” 23 Nationen haben für diese Welttitelkämpfe im Kunstrad und Radball ihre Sportlerinnen und Sportler gemeldet.  Erwartet werden täglich rd. 5.000 Zuschauer in der VÖB-Arena  und so freuen sich die SportlerInnen aus Afghanistan, Armenien, Österreich, Belgien, Bulgarien, Tschechien, Spanien, Frankreich, Großbritannien, Griechenland, Honkong, Ungarn, Italien, Japan, Macau, Malaysia, Mexico, Peru, Portugal, Schweiz, Slowakei und dem Gastgeberland Deutschland an diesen drei WM-Tage vor so großem Publikum, um die WM-Titel zu fahren. Es wird in den Kunstrad-Disziplinen in fast allen Disziplinen neuen Weltmeister geben. Nur Lukas Kohl möchte erneut Weltmeister werden, während die weiteren Weltmeister von Glasgow ihre sportliche Karriere beendet haben oder sich knapp der starken Konkurrenz bei der WM-Qualifikation geschlagen geben musste. Die Deutschen Kunstradsportler sind in den Kunstraddisziplinen die großen Favoriten auf die Medaillen, während im Radball neben Titelverteidiger Deutschland, Österreich und die Schweiz zu den Favoriten gezählt werden muss. Deutschland wird mit einer starken Mannschaft am Start sein: Lukas Kohl (Kirchehrenbach) der Titelverteidiger, der seinen 8. WM-Titel anstrebt, sowie Philipp-Thies Rapp (Tailfingen) im 1er der Männer, Jana Pfann (Bruckmühl) und Lara Füller (Poppenweiler) bei den Frauen. Im 2er der offene Klasse starten Lea-Victoria Styber / Nico Rödiger (Langenselbold), die nach 3 Vize-WM-Titeln Richtung WM-Gold schielen sowie die Weltcup-Führenden Niklas Kreuzmann/Celine Stapf (Soden). Bei den Frauen sind mit Henny Kirst/Antonia Bärk (Bonn-Duisdorf) sowie Kim Leah Schlüter/Nele Jodeleit (Knetterheide) beide Paare WM-Neulinge. Und im 4er Kunstrad möchte das Quartett des RV Mainz-Ebersheim mit Svenja Kraus, Stella Rosenbach, Milena Schwarz und Tijem Karatas, die sich gegen starke deutsche Konkurrenz durchgesetzt haben, den DM-Titel wieder zurück nach Deutschland holen.

Kunstrad-Bundestrainer Dieter Maute sieht seine Sportler nach dem WM-Kaderlehrgang an der Sportschule in Tailfingen bestens vorbereitet: „Die Form stimmt, und es wurde an Kleinigkeiten und den taktischen Absprachen gearbeitet. Deutschland gehört in allen Disziplinen zu den Favoriten um den Titel“, so Maute. „Es gibt aber in allen Disziplinen harte Konkurrenz um die Medaillen. Die Schweiz, Honkong, Österreich und Spanien sind uns in den verschiedenen Disziplinen auf den Fersen. Die gesamte Mannschaft freut sich auf die Heim-WM in Bremen und eine Stimmungsvolle Veranstaltung mit sicherlich hohem Eventcharakter. An der Stelle darf ich auch sagen, dass ich sehr stolz bin, dass mein Sohn Max die WM in Alleinregie zusammen mit dem BDR auf die Beine gestellt hat. Eine Mammutaufgabe.“

Im Radball ist mit Raphael Kopp und Bernd Mlady (Stein), das derzeit stärkste Duo am Start. Der ein, Kopp wurde 2023 in Glasgow mit Andre Kopp (Obernfeld) Weltmeister und der andere, Mlady mit seinem Cousin Gerhard Mlady bei der Heim-WM 2021 in Stuttgart Weltmeister. Nun spielen sie gemeinsam um dem WM-Titel. Bei den Frauen konnten sich Danielle Holzer RVC (Prechtal)/Judith Wolf (RKV Hoven) gegen die Weltmeisterinnen 2023 vom RVW Merklingen durchsetzen und werden um die Medaillen kämpfen. Radball-Bundestrainer Jörg Latzel hatte die Mannschaften 14 Tage vor der WM zu einen anstrengenden Vorbereitungslehrgang in Stein bei Nürnberg versammelt. „Wir wollen sowohl bei den Frauen als auch Männern natürliche eine Medaille holen. Ob wir beides Mal Weltmeister werden, ist schwer zu sagen“, so der Ausblick von Latzel. „Da wir bis auf die Japanerinnen die anderen Mannschaften nicht kennen, ist die Vorhersage sehr schwierig. Ich weiss, dass die Tschechen mit der Blanka Adamova eine sehr gute Radballspielerin haben. Ich glaube, dass Österreich und die Schweiz nicht so stark sein werden, den Letztes Jahr waren diese beiden Nationen nicht dabei Ob die innerhalb eines Jahres eine starke Mannschaft aus dem Hut zaubern werden, glaube ich nicht, sodass unsere Mannschaft sowieso eine gute Medaillenchance hat und auch ins Finale zu kommen.“ Und bei den Männern? „ Mit Raphael Kopp und Bernd Mlady sind die beiden besten deutschen Radballspieler am Start. Österreich ist sehr hoch einzuschätzen. Bei der Schweiz weiss man noch nicht genau wer dort spielt, „ so der Bundestrainer. „Qualifiziert haben sich die beiden Waibels. Benjamin Waibel hat Probleme mit der Bandscheibe und hat deswegen auch die Schweizer Meisterschaft und den letzten Weltcup nicht gespielt. Wir wissen daher nicht, was hier auf uns zukommt. Evtl. spielt Peter Jiricek oder die Waibels spielen nicht alle Spiele. Das steht noch in den Sternen. Wenn es normal läuft, holen wir eine Medaille, wenn es richtig gut läuft, gewinnen wir, weil Raphael und Bernd von der Physis, auch von der Technik die beiden stärksten Spieler sind.“

4er Kunstrad

Die ersten WM-Medaillen werden gleich am Freitag im 4er Kunstrad vergeben. 4 Nationen haben ihre 4er Mannschaft gemeldet. Frankreich hat die geringste Schwierigkeit aufgeboten, gefolgt von Österreich. Mit 243,8 bzw. 244 Punkten hat das Schweizer Quartett aus Uzwil und für Deutschland startende 4er aus Mainz-Ebersheim fast die gleiche Schwierigkeitspunktzahl eingegeben. Nach dem souveränen Sieg bei der Deutschen Meisterschaft in Sulzbach greift der Ebersheimer 4er erneut nach der WM-Krone. Bei den bisherigen Weltcups konnten sie sich beim direkten Duell jeweils knapp gegen die Schweizer Teams durchsetzen. Doch wer das 4er Kunstrad kennt, der weiss, dass dies kein Selbstläufer sein wird, denn ein Patzer kann die Gold-Träume platzen lassen. Somit ist volle Konzentration der 4 Sportlerinnen gefordert. Der Deutschland-4er konnte das, trotz kurzfristigem Ausfall der Stammfahrerin Annika Rosenbach national bereits mehrfach zeigen. Der Schweizer 4er kann vorlegen und so den Deutschland 4er unter Druck setzten. Wird der Deutschland-Vierer diesen Druck standhalten? Zu wünschen wäre es.

2er offene Klasse/1er Frauen

Am 2. WM-Tag werden die Titel im 2er der offene Klasse vergeben. Wer wird Nachfolger von Schefold/Hanselmann (Öhringen), die bekanntlich ihre erfolgreiche Karriere im Frühjahr beendeten? In der Vorrunde mit 9 Paare aus 7 Ländern werden die 4 Finalisten für das abendliche Final-Four gesucht. Lea-Victoria Styber/Nico Rödiger (Langenselbold) haben hier mit 165,9 die höchste Schwierigkeit eingereicht und sind damit auch WM-Anwärter Nr. 1. Dahinter folgen Niklas Kreuzmann/Celine Stapf (Soden) mit 150,7. Die Teilnahme am Final-Four sollte für beide Paare problemlos möglich sein. Die beiden Paare aus Hongkong folgen mit 144,9 bzw. 133,7. Doch auch das Duo aus Tschechien hat mit 124,5 durchaus Chancen auf das Final-Four. Im 1er Frauen wollen gleich 25 Sportlerinnen aus 17 Ländern Weltmeisterin werden, Es wird auf alle Fälle eine neue Weltmeisterin geben, denn Titelverteidigerin Ramona Dandl (Bruckmühl) musste sich in der WM-Qualifikation zwei stärkeren Sportlerinnen geschlagen geben. Hier sind die beiden Deutschen Jana Pfann (Bruckmühl) und Lara Füller (Poppenweiler) sicherlich favorisiert. Wer wird am Ende das Regenbogentrikot überstreifen dürfen? Beide haben das Zeug dazu. Die Tagesform und die Nerven werden sicherlich eine entscheidende Rolle spielen. Chancen auf das Final-Four und damit auf Medaillen hat auch die Schweizerin Alessa Hotz, die Österreicherin Lorena Schneider, mit Saskia Gerber eine weitere Schweizerin sowie die Italienerin Magdalena Müller. Gerber und Müller müssen jedoch auf Fehler der Konkurrentinnen und auf eine fehlerfreie Kür hoffen. Während die Vorentscheidungen in dieser Disziplin bereits am Freitag stattfinden wird, steigt das Final-Four am Samstagabend.

2er Frauen / 1er Männer

Gleich zweimal mit Vorrunde und Fila-Four an diesem 3. WM-Tag müssen die Sportlerinnen im 2er der Frauen sowie die Spitzenfahrer im 1er der Männer in die Pedale treten. Im 2er treten 10 Duos aus 6 Ländern an. Favorisiert sind hier Henny Kirst/Antonia Bärk (Bonn-Duisdorf) bzw. Kim Leah Schlüter/Nele Jodeleit (Knetterheide). Wir eines dieser Paare die Nachfolge von Marquardt/Vordermeier (Oberjesingen/Stuttgart) antreten? Oder kann eines der beiden Schweizer Paare (Lucca/Tanner bzw. Graf/Zuberbühler) den WM-Titel mit nach Hause nehmen) Die anderen Paare haben über 20 Punkte weniger an Schwierigkeit aufzubieten und sollten daher nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen können. Alles andere wäre eine Überraschung.

Zum 8. Mal in Folge möchte Lukas Kohl sich mit der WM-Krone schmücken. Wer soll den „Mister Kunstrad“ oder wie er in Fachkreisen genannt wird, den „Lukinator“ besiegen? Seit 2016 ist er unbesiegt. Bei der Deutschen Meisterschaft strauchelte er zwar, konnte er sich aber gerade noch mit 0,74 Punkten Vorsprung behaupten. 21 Männer aus 15 Länder haben gemeldet. Mit Startern aus Mexico und Peru, sind auch wiederum Athleten aus Südamerika am Start. Von den Punktzahlen dicht beisammen liegen die Favoriten. Philipp-Thies Rapp (Tailfingen) stellt nur 0,6 Punkte weniger als Lukas Kohl auf. Ist hier mit einem Wechsel auf dem WM-Thron zu rechnen) Beide sollten sich in der Vorrunde fürs Final-Four qualifizieren können. Die Nr. 3 für das Finale wird sicherlich der für Spanien startenden Herrenberger Emilio Arellano sein, der mit 208,2 ins Rennen gehen wird. Die weiteren möglichen Finalkandidaten sind Yat Nam Cahn (Hongkong), Chin Man Wong (Hongkong), Csaba Varga (Ungarn), und Jakub Masek (Tschechien). Wird es wieder ein „Finale-Furioso“ wie bei der WM 2023 in Glasgow, als sich die drei Erstplatzierten gegenseitig zu Punktzahlen über bzw. knapp an die der 200er Marke pushten? Gibt es in Bremen die Wiederholung dieses grandiosen WM-Finals, bei der die drei möglichen Medaillengewinner alle über 200 Punkte rausfahren?

Radball

Und im Radball gibt es gleich drei Anwärter auf das UCI-Regenbogentrikot. Deutschland, Österreich und die Schweiz. Der 8-fache Weltmeister Patrick Schnetzer zusammen mit seinem Partner Stefan Feuerstein (Dornbirn/Österreich) wollen den Titel wieder erobern. Doch auch das in 2024 neu formierte Radball-Raphael Kopp und Bernd Mlady (Stein) wollen den Titel erneut nach Deutschland holen und den Austria-Adlern auf alle Fälle Paroli bieten und Weltmeister werden. Daneben dürfen die Schweizer, die Franzosen und die Belgier nicht unterschätzt werden, denn diese waren in den Vorjahren und auch beim den diesjährigen UCI-Weltcups immer unbequeme Gegner. Wer wird am Ende das nötige Quäntchen Glück haben? denn von sechs Teams, die um die WM-Krone kämpfen, kann jeder jeden schlagen.

Die große Unbekannte ist der Ausgang im Frauen-Radball. Nur eines ist gewiss. In Bremen werden neuen Radball-Weltmeisterinnen gekürt, denn die Premiere-Weltmeisterinnen Claire Feyler/Nadine Weber mussten sich in der WM-Qualifikation den 23-jähringen Danielle Holzer und Judith Wolf geschlagen geben. Die WM-Neulingen sind sehr spielstark. „Körperlich nicht die kräftigsten, aber dafür technisch sehr gut“, so der Bundestrainer. „Sie spielen sehr gut und taktisch durchaus auch schlau. Wir haben da auch noch einige Sachen geübt, sodass die WM-Medaillenchance da ist.“ Tschechien, Japan, Österreich und die Schweiz kämpfen mit Deutschland um die Medaillen bzw. den WM-Titel.

Es werden mit Sicherheit drei spannende Hallenradsport-WM-Tage in der Hansestadt Bremen werden.

 

Team „Germany“ für die UCI-Hallenradsport-Weltmeisterschaft am 25.-27.11.2024 in der VÖB-Arena von Bremen

1er: Lukas Kohl (Kirchehrenbach/TV), Philipp-Thies Rapp (Tailfingen), Jana Pfann (Bruckmühl), Lara Füller (Poppenweiler) – Ersatz: Simon Köcher (Öschelbronn) und Ramona Dandl (Bruckmühl/TV)

2er: Nico Rödiger / Lea-Victoria Styber (Langenselbold) / Niklas Kreuzmann/Celine Stapf (Soden) – Henny Kirst/Antonia Bärk (Bonn-Duisdorf), Kim-Leah Schlüter/Nele Jodeleit (Knetterheide)  – Ersatz: Alexander + Daniel Stark (Bernlohe); Annice Niedermayer/Jessie Hasmüller (Denkendorf/Magstadt)

4er Kunstrad: RV Mainz-Ebersheim mit Svenja Kraus, Stella Rosenbach, Milena Schwarz, Tijem Karatas– Ersatz: RMSV Aach mit Alina Bötzer, Carolin Schmid, Franziska Bötzer, Sabrina Bürßner

Radball:

Männer: RMC Stein: Raphael Kopp/Bernd Mlady – Ersatz: Marius Hermanns/Sven Holland Moritz (Schiefbahn)

Frauen: Danielle Holzer RVC (Prechtal)/Judith Wolf (RKV Hoven) – Ersatz: Claire Feyler/Nadine Weber vom (RVW Merklingen TV)

Bundestrainer: Kunstrad: Dieter Maute, Sonja Kaiser

Radball: Jörg Latzel, Lars Wegmann

 

TV= Titelverteidiger

 

Bild mit freundlicher Genehmigung von Wilfried Schwarz | das Randsport-Magazin
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