Vorschau zum UCI-Kunstrad-Weltcup Finale am 02.11.2024 in Oberbüren (Schweiz)
Startliste: Starterliste403.pdf (hallenrad.de)
Kunstradsport (WS) Mit dem letzten internationalen Wettkampf, dem UCI-Indoor-Artistic-Cycling Weltcup endet am Samstag, 02.11.2024 die lange Saison der Kunstradsportler. Nur eine Woche nach der stimmungsvollen Hallenrad-WM in Bremen trifft sich die Weltelite im zum Showdown um den Weltcup-Sieg. Nach den Stationen in d Tarquinia/Italien, Hohenems/Österreich und Hongkong geht es für die weltbesten Kunstradsportler/innen zum Finale dieser vierteiligen Worldcup-Serie ins Schweizerische Oberbüren /(Kanton St. Gallen). Am Start werden alle frischgekürten Weltmeister in den Disziplinen 1er, 2er und 4er Kunstrad sein. 36 Starter aus 8 Nationen (Hongkong, Spanien, Ungarn, Italien, Tschechien, Österreich, Deutschland und Gastgeber Schweiz) sind gemeldet, um die Weltcup-Sieger des Jahres 2024 zu ermitteln. Noch sind nicht alle Plätze auf dem Podest vergeben, denn beim WC-Finale gibt es doppelte Weltcup-Punkte. Entgegen den bisherigen Weltcups-Finals wird der Start nach den eingereichten Punkten und nicht nach der aktuellen Weltcup-Platzierung gefahren. Chef-Organisator Rolf Halter (Erlenbach) sowie die veranstaltenden Kunstradfahrer Uzwil, mit den 4er Kunstrad-Weltmeisterinnen freuen sich auf deren Heimstart bzw. auf ein hochklassiges Final. „Nur die besten 10 aus den bisherigen 3 Runden je Disziplin sind beim Finale startberechtigt“, so Halter. „Es ist schön, dass in diesem Jahr wieder Athleten aus Hongkong dabei sind.“ Die Austragungsorte des Weltcups im Jahr 2025, stehen bereits fest. Gleich zwei Runden finden in Deutschland statt. „Wir starten im März in Prag / CZE, danach geht es Anfang Juli nach Langenselbold / Hessen. Im August sind wird dann in Putaux in der Nähe von Paris/Frankreich zu Gast bevor das Finale Mitte November in Öschelbronn-Nebringen (BaWü) stattfinden wird, so Halter, nach der Bestätigung durch den Welt-Radsportverband UCI.
Im 1er Kunstrad der Männer ist der 7-fache und in 2024 entthronte Weltmeister Lukas Kohl (Kirchehrenbach/GER) der Favorit auf den Gesamtsieg. Er hat bisher alle ausgetragenen Weltcups gewonnen. Nach „nur“ WM-Bronze strebt er einen weiteren Sieg an. Alles andere als ein weiterer Sieg des „Lukinator“ wäre eine weitere Sensation. Dahinter wird Simon Köcher (Öschelbronn/GER) wohl seinen bisherigen 2. Rang nicht verteidigen können. Csaba Varga (Ungarn) und Simon Schobel (Österreich) folgen dahinter. Um den 2. Platz werden wohl der neue Weltmeister Emilio Arellano (Oberjesingen/Spanien) sowie Vize-Weltmeister Philipp-Thies Rapp (Tailfingen/GER) in kräftiges Wörtchen mitreden. Sowohl Arellano als auch Rapp haben auf einen Start in Hongkong verzichtet und liegen im Zwischen-Klassement auf den Plätzen 6 bzw. 5. Platz 1 scheint an Kohl vergeben zu sein. So darf man gespannt sein, wer am Ende die weiteren Plätze auf dem Podest säumen wird.
Bei den 1er Frauen gab es bei allen drei Weltcups die gleiche Siegerin. Vize-Weltmeisterin Jana Pfann (Bruckmühl/GER) hat die volle Punktzahl von 300 Punkte auf ihrem WC-Konto. Dahinter folgt ihre Vereinskollegin Ramona Dandl (Bruckmühl/GER) die bisher 240 WC-Punkte einfahren konnte. Die restlichen Athletinnen dürften in diesem Zweikampf um den WC-Sieg wohl nicht eingreifen können. Die beiden für Italien startenden Magdalena Müller (Schleissheim) und Giulia Zübner (Berlin) folgen mit 170 bzw. 155 Punkten auf Rang 3 und 4. Auf Zwischenrang 5 folgt die neue Weltmeisterin Lara Füller (Poppenweiler/GER/135 Punkte). Sie hat den langen Trip nach Hongkong ausgelassen. Den WC-Gesamtsieg kann sie nicht mehr holen, aber im Kampf um den Tagessieg wird sie beim ersten Start im Regenbogen-Trikot alles geben. Aus dem Dreikampf um den Tagessieg zwischen Pfann, Dandl und Füller kann, kann unter Umständen auch ein Fünfkampf werden. Auch Veronika Koch (Hausham) und Alessa Hotz (Baar/Schweiz) können durchaus hohe Punktzahlen ausfahren. Es wird auf die Tagesform ankommen.
Die Weltmeisterinnen Henny Kirst/Antonia Bärk (Bonn-Duisdorf/GER/165 Punkte) bestreiten im 2er Kunstrad der Frauen ebenfalls ihren ersten Wettkampf im Regenborgentrikot und haben die höchste Schwierigkeit eingereicht. Sie liegen in der Zwischenwertung auf dem 4. Platz. Nach der verpassten WM-Qualifikation hoffen die Weltcup-Sieger von 2023 und aktuell WC-Führenden Annice Niedermayer / Jessie Hasmüller (Denkendorf/Magstadt/GER/260) dass sie auch bei der Schlussabrechnung ganz oben auf dem Treppchen stehen. Derzeit noch auf Rang 2 sind Anna Sarközi/Anita Pöhr (Ungarn/180). Auf Platz 3 folgen die Vize-Weltmeisterinnen Kim-Leah Schlüter/Neele Jodeleit (Knetterheide/GER/170), die sich in sehr guter Form befinden. Die drei Deutschen paare werden wohl den WC-Gesamtsieg unter sich ausmachen.
Mit 200 Punkte gehen die neuen Weltmeister Nico Rödiger/Lea-Victoria Styber (Langenselbold/GER) im 2er der offenen Klasse als zweitplatzierte und CUP-Verteidiger an den Start. Im Weltcup-Leader-Trikot werden jedoch die Vize-Weltmeister Niklas Kreuzmann/Celine Stapf (Soden/GER/230) antreten. Diese beiden Paare werden wohl um den WC-Gesamtsieg fahren . Um den Tagessieg kämpfen noch zwei weitere deutsche Paare. Jonas Mächtig/Simon Riedinger (Ilsfeld/GER/80) und Alexander und Daniel Stark (Bernlohe/GER/70) könnten hier sich zwischen den beiden WM-Startern platzieren und das sprichwörtliche „Zünglein an der Waage“ sein, welches Paar am Ende den Gesamtsieg feiern kann.
Im 4er Kunstrad deutet alles auf eine WC-Gesamtsieg der Europa- und Vize-Weltmeisterinnen des RV Mainz-Ebersheim/GER hin. Tijem Karatas, Svenja Kraus, Stella Rosenbach und Milena Schwarz haben bisher eine Runde gewonnen und zweimal Platz 2 belegt. Die neuen Weltmeisterinnen aus Uzwil haben bei ihrem Heimstart mit 245,2 die höchste Punktzahl eingereicht. Sie gewannen den Auftakt in Italien und wurden einmal Dritte. Die vier Ebersheimerinnen wollen sich für die WM-Niederlage revanchieren und unbedingt erneut den 4er Weltcup mit nach Hause nehmen. Der RFV Wiednitz (GER), die bei der dritten Runde in Hongkong als Siegerinnen von der Wettkampffläche gingen, haben 241,3 eingereicht. Auch sie schielen auf ihren zweiten WC-Sieg. Viert im Bunde ist das Quartett des RMSV Aach (GER) das mit 240,5 an den Start geht. Deren Chancen auf den WC-Gesamtsieg sind gleich Null. Jedoch liebäugeln sie mit einem guten Saisonschluss und einer hohen Punktzahl, nachdem es bei der DM im Finale nicht optimal lief. Mit dem 4er von Kunstrad Baar sind die Weltmeisterinnen 2023 letztmals am Start. Sie wollen nochmals zum Schluss ihrer Karriere eine gute Kür zeigen. Da im 4er ein Absteiger viele Punkte kosten kann, ist eine Vorhersage schwierig.
Bildquelle: Kunstradfahrer Uzwil